O Tannenbaum, wie grün bist du?
Die Waldschutzorganisation Robin Wood informiert über Öko-Weihnachtsbäume, Siegel und Einkauf – möglichst grün sollte der Tannenbaum sein.
Hamburg, 1. Dezember 2023. Weihnachten unterm Tannenbaum ist beliebt. Robin Wood – Gewaltfreie Aktionsgemeinschaft für Natur und Umwelt e.V. – weist darauf hin, dass die meisten der rund 25 Millionen an Privathaushalte verkauften Christbäume aus Plantagen stammen. Düngen und das Besprühen mit Pestiziden seien dort die Regel. Dies sei eine enorme Belastung für Böden, Gewässer und Tiere, insbesondere Insekten.
Dabei gehe es auch anders. Die Umweltorganisation stellt auch in diesem Jahr wieder aktuell Informationen über Öko-Weihnachtsbäume ins Netz – mit glaubwürdigem Siegel und wo sie zu bekommen sind.
„Wenn schon Weihnachtsbäume, dann am besten aus Forstbetrieben oder Weihnachtsbaumkulturen, die nach klaren, ökologisch ausgerichteten Regeln bewirtschaftet werden und bei denen dies auch von unabhängiger Seite kontrolliert wird“, empfiehlt Rudolf Fenner von Robin Wood. „Das schont vor allem die Umwelt und schließt eine – wenn auch geringe, so doch unnötige – Belastung durch Pestizidreste in den eigenen vier Wänden aus.“
Auf Bio-Siegel achten
Käuferinnen und Käufer von Christbäumen sollten daher auf Siegel der anerkannt ökologisch wirtschaftenden Landwirtschaftsbetriebe wie Naturland, Bioland, Demeter oder Biokreis sowie auf das Bio-Siegel der Europäischen Union achten. Bäume mit diesen Zertifikaten sind ohne den Einsatz von Pestiziden und Mineraldünger herangewachsen. Die gleichen Bedingungen erfüllen auch die Bäume aus FSC-zertifizierten Forstbetrieben (FSC: Forest Stewardship Council).
Weihnachtsbaumangebote, bei denen mit Zertifikaten wie PEFC oder Global GAP geworben wird, bieten keine Garantie für Pestizidfreiheit und Mineraldünger-Verzicht. Beides seien Zertifizierungssysteme für die konventionelle Forst-und Landwirtschaft – so Robin Wood.
Anders als in den Vorjahren hat das Angebot an ökologisch zertifizierten Bäumen in der aktuellen Saison nicht weiter zugenommen. Mit 105 Betrieben, die ökologisch zertifizierte Weihnachtsbäume anbauen, gibt es zurzeit etwa so viele wie im Vorjahr (107). Der Marktanteil an Öko-Weihnachtsbäumen ist damit weiterhin gering. Er beträgt nach Schätzung von Robin Wood lediglich rund 0,6 Prozent.
Liste nach Bundesländern
Um die Suche nach zertifizierten Öko-Weihnachtsbäumen zu erleichtern, gibt die Organisation seit über zwanzig Jahren alljährlich eine nach Bundesländern sortierte, ausführliche Liste mit Verkaufsstellen heraus. Ergänzt wird diese Liste durch allgemeine Tipps zum Baum-Einkauf und eine Kurzinformation zu den Siegeln.
Mit 243 Verkaufsstellen ist Bayern aktuell das Bundesland mit dem breitesten Angebot an ökologisch zertifizierten Weihnachtsbäumen, gefolgt von Nordrhein-Westfalen (213) und Baden-Württemberg (151).
In manchen Regionen ist es weiterhin schwierig, einen zertifizierten Öko-Christbaum zu finden. Dann bleibt die umweltfreundliche Variante, kein Bäumchen zu kaufen und sich zum Beispiel aus wintergrünen Zweigen ein Weihnachtsgesteck zusammenzustellen. Wenn es in der Nähe einen Forstbetrieb gibt, dann lohnt es, auch dort nach weihnachtlichen Zweigen oder auch Bäumen zu fragen.
Der Text ist eine Pressemitteilung von Robin Wood.
Informationen von Robin Wood zu Öko-Weihnachtsbäumen gibt es hier.
Mehr über die Organisation bei Waldfreund.in.
(Same procedure as every year – im vorigen Jahr trug der Beitrag dieselbe Überschrift.)
Foto: Schulte-Göbel/Robin Wood