
Jetzt schnell Nistkästen fit fürs Frühjahr machen
Tipps vom Jagdverband: höchste Zeit, Nistkästen für die ersten Gäste im Frühjahr vorzubereiten.
Berlin, 11. März 2025. Meise, Spatz oder Kleiber haben jetzt schon Frühlingsgefühle. Doch Wohnraum für den Vogelnachwuchs fehlt vielerorts. Der Deutsche Jagdverband (DJV) gibt Tipps, wie Naturfreunde mit wenigen Handgriffen helfen können.
Bereits Ende Februar beginnen Höhlenbrüter wie Sperling, Meise oder Kleiber mit der Suche nach einem geeigneten Nistplatz. Doch natürliche Höhlen in alten Bäumen oder geschützte Nischen an Gebäuden sind rar. Jetzt kommt es darauf an, Nistkästen anzubringen, zu pflegen und vor Fressfeinden zu schützen.
Bevor es ans große Reinemachen geht, lohnt sich ein vorsichtiger Blick ins Innere: Hat sich ein Siebenschläfer häuslich eingerichtet oder eine Fledermaus? Erst wenn klar ist, dass keine Wintergäste mehr da sind, kann der Frühjahrsputz beginnen. Dann gilt: Altes Nistmaterial entfernen und den Innenraum kräftig mit einem Handbesen ausfegen. So werden nicht nur Kot und Unrat entfernt, sondern auch manche ungebetene Gäste wie Federlinge oder Vogelmilben. Um sich zu schützen, empfiehlt der DJV, Handschuhe zu tragen und die Reinigung im Freien vorzunehmen.
Keine Desinfektionsmittel
Sind die Verschmutzungen groß und der Befall besonders stark, den Kasten mit warmen Wasser oder Kochsalzlösung ausspülen. Chemische Reinigungsmittel oder Desinfektionsmittel unbedingt vermeiden! Sie gefährden den Vogelnachwuchs. Den Innenraum anschließend gut trocknen lassen, damit sich kein Schimmel bildet. Nach dem Entfernen des Nests gibt es wieder Platz. Viele Vogeleltern bauen ihr neues Nest einfach auf das alte, indem sie Moos, Gräser oder Blätter schichten. Dadurch steigt jedoch das Nest höher im Kasten und Räuber wie Katzen und Marder gelangen leichter an Eier und Jungvögel.
Damit der Nachwuchs ungestört aufwachsen kann, sollte der Kasten an einem geschützten, ruhigen Ort in zwei bis drei Metern Höhe angebracht sein. Gut geeignet zum Aufhängen sind Hauswände, Bäume oder lange, fest in der Erde verankerte Pfähle. Platz für den Nistkasten findet sich übrigens im kleinsten Garten oder auf dem Balkon. Die Einflugöffnung sollte idealerweise nach Osten oder Südosten ausgerichtet sein, um Schutz vor Wind und praller Sonne zu bieten. Zudem sollte der Nistkasten leicht nach vorne überhängen, sodass Regenwasser ablaufen und Feuchtigkeit nicht ins Innere gelangen kann.
Kletterer fernhalten
Um geschickte Kletterer wie Marder, Waschbär oder Katze fernzuhalten, empfiehlt sich bei Bäumen eine glatte Metallmanschette um den Stamm. An Hauswänden den Kasten frei hängend anbringen – mit ausreichend Abstand zu Regenrinnen oder Dachvorsprüngen. So finden potenzielle Räuber keine Kletterhilfe. Auch auf Sitzstangen verzichten. Die brauchen Vögeln gar nicht: Sie halten sich am Einflugloch fest.
Kein Nistkasten zur Hand oder der alte ist beschädigt? Der DJV stellt eine detaillierte Bauanleitung für Vogelnistkästen kostenlos hier zum Download bereit. Übrigens: Jägerinnen und Jäger pflegen jährlich mehrere hunderttausend Nisthilfen für Vögel und Fledermäuse.
Der Text ist eine leicht redigierte Pressemitteilung des DJV. Mehr vom DJV bei Waldfreund.in.
Foto: Zeit für Nistkastenputz – damit sich auch der Blaumeisennachwuchs demnächst wohlfühlt. (Quelle: Grell/DJV)