SDW: Kein Moos aus dem Wald
Jetzt basteln sie wieder. Gerne auch mit Zweigen, Rinde oder Moos. Doch die SDW empfiehlt vor allem das Moos im Wald zu lassen.
Bonn, 8. November 2023. Moose, es gibt über 16.000 verschiedene Arten, spielen eine wichtige Rolle in der Ökologie des Waldes. Es wäre schade, sie einfach nur als billiges Bastelmaterial anzusehen. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) empfiehlt daher, das Moos im Wald zu lassen.
Verboten ist das Moossammeln ohnehin, jedenfalls prinzipiell. In den Landeswaldgesetzen der Bundesländer ist geregelt, dass grundsätzlich nur die Waldbesitzenden über ihren Wald verfügen dürfen. Von diesem Verbot gibt es jedoch eine Ausnahme, die sogenannte Handstraußregelung. Sie ist im § 39 Abs. 3 BNatSchG (Bundesnaturschutzgesetz) geregelt. Diese erlaubt es, in geringen Mengen für den persönlichen Bedarf „wild lebende Blumen, Gräser, Farne, Moose, Flechten, Früchte, Pilze, Tee- und Heilkräuter sowie Zweige wild lebender Pflanzen aus der Natur“ mitzunehmen.
Dabei ist ein vernünftiger Umgang auch mit Bäumen sehr wichtig, sie dürfen nicht mutwillig verletzt werden. Die SDW empfiehlt daher, auf dem Boden liegende Äste zu sammeln und auf keinen Fall frische abzuschneiden. Stehen die Wälder unter einem besonderen Schutz, wie zum Beispiel in Naturschutzgebieten oder Nationalparken, ist die Mitnahme immer verboten.
Bei Moosen Vorsicht
Moose haben eine wichtige Funktion im Kreislauf des Ökosystems Wald. Sie speichern Wasser – bis zum 26-fachen des eigenen Trockengewichtes – und filtern Schadstoffe. Sie bremsen den Oberflächenabfluss und binden Schadstoffe und schützen damit die Qualität des Grundwassers. Moose sind darüber hinaus der Lebensraum vieler Kleinstlebewesen.
Hainmoose, Torfmoose und auch Weißmoose sind außerdem vom Aussterben bedroht und stehen deshalb unter Naturschutz. Da die unterschiedlichen Moose leicht zu verwechseln sind, wäre es notwendig, sich zuvor das nötige Wissen anzueignen. Sammlerinnen und Sammler müssten beachten, dass sie nur ein kleiner Teil des Mooses mitnehmen, damit es sich danach wieder gut regenerieren kann.
Der Text ist eine leicht bearbeitete Pressemitteilung der SDW. Hier das Original.
Die SDW bei Waldfreund.in.
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