Folie auf für – die Fichte

Folie auf für – die Fichte

17. Oktober 2024 Aus Von waldreporter

Wald und Holz NRW öffnet im Arnsberger Wald das letzte Lager: Fichte unter Folie – Qualität der Stämme bewertet

Arnsberg, 17.10.2014 –Der Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen hat in einem Lager gut 300 Festmeter Fichtenholz unter einer luft- und wasserdichten Folie aufbewahrt. Jetzt haben die Forstleute das letzte von zehn Folienlagern geöffnet und die Qualität der Fichtenstämme in Augenschein genommen. Der Plan: Fichtenholz möglichst ohne Qualitätsverluste zu konservieren.

Durch die Kalamität der vergangenen Jahre war Fichtenholz in großen Mengen in den Wäldern von NRW angefallen. Da das Fichtenholz ein wichtiges Bau- und Konstruktionsholz ist, startete Wald und Holz NRW 2019 einen Versuch: Dabei ging es darum, die Stämme langfristig zu lagern, ohne dass sie an Qualität verlieren. Nach Öffnung des letzten der zehn angelegten Folienlager zeigt sich, dass es durchaus möglich ist, Holz bis zu fünf Jahre zu konservieren. Vorausgesetzt, unter der Folie herrscht eine möglichst sauerstoffarme bis sauerstofffreie Atmosphäre.

„Die ersten Ergebnisse stimmen uns sehr positiv“, resümiert Thomas Wälter, Leiter des Zentrums für Wald und Holzwirtschaft. Er und sein Team haben bereits einzelne Stämme noch im Wald aufgesägt und in Augenschein genommen. „Große Teile des Holzes haben noch B- und C-Qualität. Sie taugen also weiter als langlebiges Bauholz für Balken oder Konstruktionsträger.“

Fünf Jahre das Maximum

Die Dauer der Lagerung über fünf Jahre scheint jedoch das bislang absolut mögliche Maximum zu sein. Eine längere Lagerdauer würde zu deutlichen Qualitätsverlusten führen, es sei denn es gelingt eine stetige und anhaltende Sauerstofffreiheit zu gewährleisten.

Zudem müssen die Standorte für die Lager besonderen Anforderungen genügen. Herabfallende Äste oder Vandalismus, selbst kleinste Risse in der Folie, führen zu einem Anstieg der Sauerstoffkonzentration, was wiederum die Qualität gefährdet.

Für Waldbesitzerinnen und -besitzer sowie Sägewerke ist das Ergebnis dennoch eine gute Nachricht. Sie müssen auch in Zukunft damit rechnen, immer wieder große Mengen an Kalamitätsholz zu lagern. Außerdem, so Wälter, sei man nun auch für Zeiten mit Holzversorgungskrisen einen Schritt weiter. „Die Lagerung von Holz gewinnt an Bedeutung, um die Sägewerke auch bei Engpässen mit Holz aus NRW versorgen zu können.“

Die Fachdisziplinen Waldbau, Waldschutz und Holzforschung des Zentrums für Wald und Holzwirtschaft werden, nun in Abstimmung mit dem Sägewerk Egger den Gesamtversuch auswerten und im Anschluss die Ergebnisse und Empfehlungen zum Jahresende publizieren.

 

Der Text ist eine leicht bearbeitete Pressemitteilung von Wald und Holz NRW.
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Foto: © Malin Schneider-Pluppins / Wald und Holz NRW