Expertise gegen Doppelkrise
Der DFWR will der Doppelkrise aus Klimawandel und Biodiversitätsverlust mit Expertise entgegentreten.
Berlin, 13. November 2023 – Der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) hat einen Fachausschuss für Klimaschutz und Biodiversität (AfK) gegründet.
„Klimaschutz und Biodiversität sind die gesellschaftlichen Megathemen unserer Zeit. Wir befinden uns hier längst in einer sich aufschaukelnden Doppelkrise dieser eng verzahnten Themen. Ohne effektiven Klimaschutz werden wir die Biodiversität nicht sichern können“, sagt DFWR-Präsident Georg Schirmbeck. Das müsse jeder, der zurzeit mit offenen Augen durch die Wälder geht, erkennen. Plötzlich sterben nach dem klimabedingten Verlust der Fichte weitere heimische Baumarten wie Buche und Eiche flächig ab. Waldbesitz und Forstwirtschaft seien bekennende Freunde und Förderer der Biodiversität. „Sie ist Kernbestandteil unseres forstlichen Handelns. Unsere wissenschaftsbasierte multifunktionale Forstwirtschaft liefert praxisorientierte integrative Lösungen“, so Schirmbeck.
Trotz Klima- und Naturschutz dürfe aber der nachwachsende heimische Rohstoff Holz nicht in den Hintergrund treten. Auch er ist laut DFWR Teil der Lösung. Holzproduktion nach den hierzulande hohen Standards schütze das Klima, die Biodiversität und vermeide Raubbau in anderen Erdteilen.
Lösungsansätze für die Politik
Der neue Fachausschuss soll der Bundespolitik aktiv Lösungsansätze aufzeigen. Eine weitere Aufgabe sei der fachliche Austausch innerhalb der organisierten Forstwirtschaft und nach außen hin mit den Naturschutzorganisationen. Mitwirkende im Ausschuss sind Vertreterinnen und Vertreter aller Mitgliedsinstitutionen – wie Waldbesitz, Forstpraxis und -verwaltung, Naturschutz, Lehre und Forschung.
Dr. Hans Martin Hauskeller (Niedersächsische Landesforsten) ist der Vorsitzende des AfK. Er ist sich sicher: Klimaschutz im und durch den Wald sowie Sicherung der Biodiversität gehörten zusammen. Doch gebe es auch hier Zielkonflikte. Dafür seien differenzierte Konzepte zur bestmöglichen Harmonisierung der Konflikte nötig. Hier könne der Ausschuss durch seine breit gefächerte Expertise wichtige Beiträge leisten.
Die Stimme der Forstwirtschaft
„Die Identifikation dieser Zielkonflikte und Erarbeitung von Lösungsansätzen ist die wichtige Aufgabe, der sich der DFWR zukunftsweisend durch die Gründung des AfK stellt“, ergänzt die stellvertretende Vorsitzende Susanne Hoffmann (Landesverband Lippe).
Der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) ist die Stimme für rund zwei Millionen private und öffentliche Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer, die die Fläche von etwa 11,4 Millionen Hektar Wald in Deutschland nachhaltig pflegen und bewirtschaften. Die Mitgliedsorganisationen des DFWR vertreten den Privat-, Staats- und Körperschaftswald, die Forstwissenschaft, die mit der Forstwirtschaft verbundenen berufsständischen Verbände und weitere mit der Erhaltung und Förderung des Waldes und der Forstwirtschaft befasste Organisationen.
Der Text ist eine leicht bearbeitete Pressemitteilung des DFWR (zum Original).
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Fotos: Mitglieder des Fachausschuss (© DFWR),
Waldschäden nach Gewittersturm am 26. August im Süden von Baden-Württemberg.