DJV: „Veraltete Zahlen zum Wolf“
Der Deutsche Jagdverband (DJV) hält die offiziellen Zahlen zum Wolf für veraltet.
Berlin, 31. Januar 2025. Der Deutsche Jagdverband (DJV) kritisiert die Wolfspolitik auf Basis veralteter Zahlen. Es gebe in Deutschland nicht 209, sondern 270 Rudel. Der „offizielle“ Bestand im Monitoringjahr 2023/24 beträgt laut Bundesamt für Naturschutz (BfN) 209 Rudel, 46 Paare und 19 sesshafte Einzeltiere in Deutschland.
Der DJV hingegen rechnet vor, dass dabei der komplette Nachwuchs aus dem Jahr 2024 fehle. Ein DJV-Beispiel: In Niedersachsen solle es laut BfN nur 48 Rudel geben, die tagesaktuelle Landesstatistik weise allerdings bereits 55 Rudel aus. Laut DJV-Hochrechnung gab es bundesweit im Sommer 2024 etwa 270 Rudel – bei einer realistischen Zuwachsrate von 25 Prozent pro Jahr.
Daher eile die Zahl gerissener Nutztiere von einem Rekord zum anderen. Innerhalb nur eines Jahres sei sie um 31 Prozent auf insgesamt 5727 Schafe, Ziegen, Rinder und Pferde im Jahr 2023 gestiegen.
„Artenvielfalt gefährdet“
„Die Menschen bekommen systematisch veraltete Zahlen aufgetischt. Das trägt wesentlich dazu bei, dass diese ihr Vertrauen in staatliches Handeln verlieren und vor allem im ländlichen Raum die Akzeptanz schwindet, sogar der gesellschaftliche Frieden ist gefährdet“, sagt DJV-Präsident Helmut Dammann-Tamke. Alles dem Schutzstatus einer Art unterzuordnen, die als Großraubtier an der Spitze der Nahrungspyramide steht und bewiesen hat, dass sie in unserer Kulturlandschaft prima zurechtkommt, gefährde außerdem die Artenvielfalt, insbesondere bei den weidegebundenen Pflanzengesellschaften. Diese hätten aber offensichtlich in den Umweltministerien keine Lobby, so Dammann-Tamke. Angesichts der weiterhin ungelösten Zielkonflikte von Herden- und Deichschutz sowie Wolf sinke laut DJV in manchen Regionen die Bereitschaft dramatisch, sich am Wolfsmonitoring zu beteiligen oder Nutztierrisse zu melden.
Der DJV fordert das Bundesumweltministerium auf, den Weg frei zu machen für ein regional differenziertes Bestandsmanagement. Herdenschutz allein reicht nicht mehr aus. Eine vom BfN „zurückgehaltene“ Populationsstudie zum Wolf, so der DJV, müsse ebenfalls umgehend veröffentlicht werden.
Der Text ist eine bearbeitete Pressemitteilung des DJV.
Mehr zum Thema Wolf auf jagdverband.de/wolf.
Hier die Pressemitteilung des BfN über die jüngsten Wolfszahlen vom 26.11.2024.
Mehr zum Thema Wolf bei Waldfeund.in.
Foto: © Bernhardt / DJV