Österreich: Vielfalt im Wald der Zukunft
Bundesforste in Österreich pflanzen 2024 rund 1,4 Millionen Jungbäume – in Zukunft fast 40 Baumarten.
Purkersdorf, 6. Juni 2024 – Die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) sind in die Wiederaufforstungssaison gestartet. Grundsätzlich forcieren die Bundesforste den natürlichen Nachwuchs im Wald. Gerade nach Schadereignissen (Borkenkäfer, Stürme etc.) ist aber ein Aufforsten nötig, damit die Wälder rascher nachwachsen und sich die kahlen Flächen schließen können.
Auch heuer werden die Bundesforste in Summe wieder rund 1,4 Millionen Jungbäume pflanzen. „Gleichzeitig treiben wir damit den Waldumbau hin zu artenreichen Mischwäldern voran – das Artenspektrum umfasst knapp 40 Baumarten“, sagt Andreas Gruber, ÖBf-Vorstand für Forstwirtschaft und Naturschutz. Die Aufforstungen finden in allen zwölf Forstbetrieben der Bundesforste statt, vom Wienerwald im Osten bis zum Arlberg im Westen.
„Die Voraussetzungen sind aus heutiger Sicht gut – die Waldböden sind in vielen Regionen ausreichend mit Wasser versorgt. Wir hoffen, dass dies auch in den kommenden Wochen so bleibt“, so Gruber. Gerade zu Beginn der Vegetationsperiode sind gut gefüllte Bodenwasserspeicher entscheidend für das Anwachsen der Jungbäume.
40 verschiedene Baumarten
Bei extremen Witterungsbedingungen stößt jede Baumart an ihre Grenzen, aber es gibt Baumarten, die mit längeren Trockenperioden, wenig Niederschlag oder Stürmen besser umgehen können als andere. Eine davon ist die Lärche, die im Bundesforste Wald der Zukunft eine wichtige Rolle spielt. „Fast 50 Prozent aller gepflanzten Jungbäume sind bereits Lärchen“, berichtet Gruber. Ihr Anteil wird künftig auf ÖBf-Flächen, auch als Alternative zur Fichte, weiter zunehmen.
Der Nadelbaum wächst vor allem in Gebirgslagen und ist aufgrund seines Herzwurzelsystem besonders sturmstabil. Auch die Weißtanne kehrt stärker in die Bundesforste-Wälder zurück: Sie zählt zu den am tiefsten wurzelnden Nadelhölzern und kann Wasser und Nährstoffe aus tiefen Bodenschichten aufnehmen. Nicht zuletzt deshalb stehen für heuer fast 140.000 Jungtannen auf dem Pflanzplan.
Auch die Eiche wächst an trockenen Standorten, ihre Bedeutung wird insbesondere im Osten des Landes und in tieferen Lagen zunehmen. Knapp 75.000 Jungeichen bringen die österreichischen Forstleute in diesem Jahr aus. Grauerle, Zirbe, Hainbuche, Spitz- und Bergahorn, aber auch seltene Edellaubhölzer wie Elsbeere, Speierling, Vogelkirsche, Schwarznuss, Winter- und Sommerlinde, Holzapfel oder Wildbirne runden das breite Artenspektrum ab. Österreichs häufigster Nadelbaum, die Fichte, wird auch weiterhin eine große Rolle im alpinen Raum bzw. höheren Lagen spielen, seine Bedeutung insgesamt aber abnehmen.
2024: Rund 14 Millionen Euro für den Wald der Zukunft
Der Wald der Zukunft soll ein bunter, artenreicher Mischwald sein, der Umwelteinflüssen besser standhalten kann und weniger anfällig für Schädlinge ist. Dafür investiert ÖBf kräftig: „Wir haben auch 2024 wieder vor, alle Mittel, die es für die Pflege unserer Wälder braucht, zur Verfügung zu stellen. In Summe stehen heuer rund 14 Millionen Euro im Budget. Sollten wir wie im Vorjahr aufgrund des Klimawandels etwas mehr benötigen, sind wir auch dafür gerüstet. In Summe haben wir bis 2030 über 100 Millionen Euro für die Waldpflege geplant“, so Bundesforste-Vorstandssprecher Georg Schöppl.
Der Beitrag ist eine leicht bearbeitete Pressemitteilung der ÖBf vom 20. März – hier das Original.
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Foto: © ÖBf-Archiv / Wolfgang Lienbacher