Die Waldempfehlung

Die Waldempfehlung

13. Februar 2025 Aus Von waldreporter

KOMMENTAR – Was Wald wählen würde: Die Wahlempfehlung des Waldes heißt Waldempfehlung, logisch.

Rottenburg am Neckar, 13. Februar 2025. Rund eine halbe Stunde (mit dem Rad) von hier entfernt, beginnt ein Waldgebiet, der „Witthau“. Und mittendrin ein Stein, der ein wenig an einen Hinkelstein à la Obelix erinnert – der „Witthaustein“. Er sei, so gibt eine Metallplakette Auskunft, allen Männern und Frauen gewidmet, die ihre Kraft zur Pflege und Erhaltung des deutschen Waldes einsetzen.

Damit sind in erster Linie die Männer und Frauen gemeint, die pflanzen, pflegen, hegen, fällen und wieder setzen. In deren Namen, im Namen der Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer, veröffentlicht der der Verband AGDW zur Bundestagswahl einen ganzen Katalog von Forderungen (hier).

Doch das reicht nicht. Wir alle, auch wenn wir keinen Wald persönlich besitzen (indirekt sind wir Miteigentümer an den gemeinde- und landeseigenen Wäldern), nicht pflanzen und nicht pflegen, wir alle müssen unsere ganze Kraft künftig einsetzen, um den deutschen Wald zu erhalten.

Denn der deutsche Wald ist extrem gefährdet. Das sollte allen Bürgerinnen und Bürgern klar sein, sofern sie vom Waldzustandsbericht 2023 (hier) und von der Waldinventur 2024 (hier) gehört haben.

Die gute Nachricht ist, dass alle mithelfen können, den deutschen Wald und die Wälder weltweit zu erhalten – bei der Bundestagswahl am 23. Februar. Dafür gibt Waldfreund.in diese Wahlempfehlung ab und orientiert sich daran, wie Wald wählen würde. Man nennt das, der unberedten Natur eine Stimme zu geben.

Hier die sechs Punkte, auf die es ankommt:

Erstens: Die Globale Erwärmung und der Verlust der Biodiversität sind die zwei größten Probleme der Menschheit. Sie zu lösen hat oberste Priorität*.
Der Wald, vor allem unsere zwei wichtigsten Waldbäume, Fichten und Buchen, werden die Klimakrise, das heißt, die durch CO2-Emissionen des Menschen verursachte Erwärmung, nicht überleben.

Wald würde keine Partei wählen, die das nicht als gesicherte wissenschaftliche Erkenntnis begreift.

Zweitens: Günstiger Strom für alle.
Der Ausbau der Erneuerbaren Energien, mitsamt Speichern und Netzen, sind das wichtigste Konjunkturprogramm für die Wirtschaft, das heißt für Unternehmen und Konsumenten.
Unternehmensverbände fordern Strompreise von 6 bis 10 Cent/kWh, Verbraucherinnen und Verbraucher zahlen zwischen 30 und 40 Cent/kWh. Ein gleich niedriger Strompreis für alle ist das beste Programm, um energieintensive Unternehmen in Deutschland zu halten und Verbraucher für die Elektrifizierung von Mobilität (insbesondere E-Autos) und Wärme (Wärmepumpen) zu gewinnen.
Entsprechend günstige, CO2-freie Stromerzeugung ist nur mit Sonne und Wind möglich (vgl. Wikipedia Stromgestehungskosten).

Dazu gehört auch, Windkraftanlagen in Wäldern aufzustellen. Der Schaden, den diese anrichten, ist im Vergleich zum Gesamtschaden durch die Klimakrise marginal.

Drittens: One Man, One Vote. Modern übersetzt: eine Person, eine Stimme.
Wir laufen auf eine Gesellschaft zu, in der gilt: One Dollar, One Vote. Schon jetzt beherrschen (US-) Milliardäre Politik und Medien.
Eine wichtige Zukunftsaufgabe ist es, große private Vermögen zur Finanzierung gemeinschaftlicher Aufgaben heranzuziehen, zum Beispiel durch Abschaffung der Beitragsbemessungsgrenze.

Viertens: Deutschlands Zukunft ist in der Europäischen Union (EU) und in der Eurozone.
MEGA – Make Europe Great Again!

Fünftens: Die Wirklichkeit des Jahres 2025 ist nicht mehr die des Jahres 1948. Als der Parlamentarische Rat das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland ausgearbeitet hat, waren solche, globalen Migrationsströme nicht vorauszusehen.

Die finanziellen und mentalen Möglichkeiten Deutschlands und der EU, Flüchtlinge aus aller Welt aufzunehmen, sind begrenzt. Das ist an der Situation der Städte und Gemeinden erkennbar (vgl. Boris Palmer, „Wir können nicht allen helfen“).

Starke Zuwanderung verträgt sich nicht mit dem notwendigen öko-sozialen Umbau der Gesellschaft. Zudem teilen viele Zuwanderer nicht die demokratischen Werte dieses Landes und seiner Staatsräson.

Und schließlich muss Deutschland seine Probleme mit den eigenen menschlichen Ressourcen (aus engl. Human Resources) lösen. Daher sollte die Wirtschaft ihren neokolonialistischen Fachkräfteraub beenden (z.B. Ärzte: lt. „Basistabelle Ärztedichte“ (Stat. BA) in Deutschland 44, in Syrien 13 und in Afghanistan 3 Ärzte pro 10.000 Einwohner). Wir dürfen nicht Arbeitsmigration mit Flüchtlingshilfe verwechseln.

Sechstens: Was 1948 ebenfalls nicht vorauszusehen war, sind die heutigen Möglichkeiten publizistisch tätig zu sein. Daher sind für Medienschaffende dieselben Voraussetzungen für deren Qualifikation zu schaffen, wie für andere Berufe auch.

Das heißt, um die Berufsbezeichnungen „Redakteur (w/m/d)“ und „Journalistin (w/m/d) zu führen, ist eine noch zu regelnde Ausbildung erforderlich.
Natürlich darf jede und jeder weiterhin publizistische Angebote (wie dieses) machen. Nur muss er/sie/es angeben, ob
a) er/sie/es über eine entsprechende Qualifikation verfügt,
b) er/sie/es sich dem Pressekodex unterwirft.

Darüber hinaus: haben die Verlegerverbände eigene Forderungen zur Bundestagswahl aufgestellt (hier).

Wer weiß, vielleicht wird man eines Tages diesen mutigen Leute, denen es gelungen ist, die Klimakrise zu entschärfen, einen Gedenkstein setzen.

 

Weiter lesen:
1. Die Nationale Akademie der Wissenschaften zum Klimawandel
2. Das „Generationen-Manifest“ aus dem Jahr 2013 ist noch immer wegweisend**.
3. Über den Stern-Report bei Wikipedia

 

* übersetzt in einfache Sprache (mit www.einfachesprache.xyz):
Die Erde wird immer wärmer. Das ist ein großes Problem. Und viele verschiedene Tiere und Pflanzen verschwinden. Das ist auch ein großes Problem. Diese zwei Probleme sind die größten Probleme für alle Menschen. Wir müssen diese Probleme zuerst lösen. Das ist sehr wichtig.

Zum besseren Verständnis bietet es sich an, auch andere hier verwendete „Fachbegriffe“ dem Übersetzungsprogramm vorzulegen. Zum Beispiel: „ökologisch-sozialer Umbau der Gesellschaft“.

** Communities (Staaten, Kommunen, Versicherungen, Vereine), in denen sich Menschen immer organisieren, funktionieren nur bei Abgeschlossenheit. Daher muss es (in Abweichung zu Punkt 7 des Manifests) auch das Recht geben, Zuwanderer abzulehnen.