Saatgut für klimastabilen Zukunftswald

Saatgut für klimastabilen Zukunftswald

19. Oktober 2023 Aus Von waldreporter

In NRW haben Forstleute mit der Ernte von Saatgut für einen klimastabilen Zukunftswald.

Münster, 19.10.2023. Herbstzeit ist Erntezeit: Forstleute in Nordrhein-Westfalen haben mit der Ernte von Wald-Saatgut begonnen. Denn der Herbst bringt nicht nur reife Früchte an Obstbäumen, sondern auch an Waldbäumen. Deren Früchte sind zwar viel unscheinbarer, jedoch nicht weniger begehrt. Denn es handelt sich um Saatgut – die Basis für neue Wälder.

„Die Wälder von morgen sollen bunt gemischt sein, mit mindesten vier verschiedenen Baumarten. Deswegen ist für uns Forstleute die regelmäßige Ernte der Samen vieler verschiedener Baumarten eine ganz zentrale Aufgabe“, sagt Martin Lappe, Förster und Saatgutkoordinator für ganz Nordrhein-Westfalen.

Spitzahorn gefragt

So geschehen jetzt in einem Wald der Waldgenossenschaft Amelunxen im Kreis Höxter. Erst im Frühjahr hatte Martin Lappe die besonderen Qualitäten für den Spitzahorn-Wald bestätigt und als Erntebestand für Saatgut zugelassen, Voraussetzung für die Zulassung im Handel..

Dass es vom ersten Besichtigungstermin des Waldes bis zur Ernte jetzt so schnell ging, freut auch Imke Lampe. Die zuständige Revierförsterin ist erleichtert mit Blick auf die erfolgreiche Ernte. „Spitzahorn gehört zu den wenigen heimischen Baumarten, die die zunehmende Sommertrockenheit gut verkraften. Viele Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer wollen deswegen auch Spitzahorn pflanzen“, so Lampe.

Grundgerüst aus heimischen Baumarten

Doch die Nachfrage ist weit höher als das Angebot. „Im Vergleich zu Buchen und Eichen gibt es bisher wenige Spitzahorn-Wälder. Die Erntemöglichkeiten sind daher rar“, erläutert Martin Lappe den Engpass für die Wiederbewaldung. Zwar gibt es auch zahlreiche klimastabile Baumarten, die nicht aus Deutschland stammen. Diese sollen aber nur in Beimischung in hiesigen Wäldern wachsen. Das Grundgerüst sollen aus Sicht der Forstleute heimische Baumarten bilden.

Die erste Ernteaktion im Auftrag der niedersächsischen Forstsaatgutberatungsstelle Oerrel brachte mit Hilfe eines Hubsteigers über 400 Kilogramm Samen. Sie kommen zum Aufbereiten in die niedersächsische Saatgut-Darre und anschließend zum Aussäen in Baumschulen. Wenn es gut läuft, gibt das einmal 1,4 Millionen neue Bäumchen.

 

 

 

 

Zum Original der Pressemeldung von Wald und Holz NRW.
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Bild 1 (Aufmacher): Mit Hilfe des Hubsteigers geht es für das Ernteteam der Fa. Karl-Heinz Hirsch hoch hinauf zum Schatz in den Kronen der Spitzahorne.
Bild 2: Imke Lampe und Karl Heinz Hirsch nach Abschluss der ersten Ernte.
Bild 3: Noch etwas grün an den Flügeln, aber dennoch erntereife Spitzahornsamen am Baum.
Bild 4: Martin Lappe und Imke Lampe bestätigten im Frühjahr 2023 die besondere Qualität der Höxteraner Spitzahorne.


© Stefan Befeld/Wald und Holz NRW