Die Pilze wachsen – die Saison beginnt

Die Pilze wachsen – die Saison beginnt

5. September 2023 Aus Von waldreporter

Feuchtwarmes Wetter begünstigt jetzt das Pilz-Wachstum – Höhepunkt der Saison ab September.


Bonn, 5.09.2023. Seit August hat der Wald vielerorts wieder diesen besonderen Duft. In Deutschlands Wälder wachsen etwa 5000 Pilzarten, ungefähr 40 davon sind beliebte Speisepilze. Viele der beliebten Sorten haben Doppelgänger, deshalb sollten nur diejenigen, Pilze sammeln, die sich auskennen. Im Zweifelfall helfe ein Besuch bei einem Pilzsachverständigen, rät die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW).

Laut SDW ist das Sammeln von Pilzen für den Eigenbedarf erlaubt. Leider komme es aber immer häufiger vor, dass sich der eine oder andere Sammler nicht an die Mengengrenzen hält. Das gewerbliche Sammeln ist nur mit ausdrücklicher Gestattung der jeweiligen Waldbesitzenden erlaubt.

Radioaktiv belastet

Je nach Sorte und Standort können in Bayern auch 37 Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl Waldpilze wie auch Wild und Waldbeeren immer noch radioaktiv belastet sein. In der Pilzsaison bietet das Umweltinstitut München laut SDW kostenlose Analysen an.

Während auf landwirtschaftlichen Flächen Cäsium-137 inzwischen in tiefere Bodenschichten ausgewaschen ist, sieht es im Wald anders aus. Das Bundesamt für Strahlenschutz hat in den vergangenen Jahren bei einigen Waldpilzsorten bis zu 4000 Becquerel pro Kilogramm Frischmasse festgestellt. Im Handel sind 600 Becquerel pro Kilo erlaubt. Zu den Pilzen, die in hohen Mengen Cäsium-137 aufnehmen, gehören unter anderem die Maronenröhrlinge. Steinpilze und Pfifferlingen weisen meist weniger Radioaktivität auf.

Wer im alltäglichen Leben bereits vielen Strahlen ausgesetzt ist, wie zum Beispiel durch häufige Flüge oder medizinische Maßnahmen, sollte lieber zu Zuchtpilzen greifen. Dasselbe gilt auch für Schwangere und Stillende, so die SDW.

Der Text ist eine leicht bearbeitete Pressemitteilung der SDW. Hier das Original.
Mehr über Pilze bei Waldfreund.in.

Foto: Wahrscheinlich ein Klebriger Hörnling (Calocera viscosa) – wächst ganzjährig.