Mehr als die Hälfte der Pflanzenarten im Bestand gefährdet

Mehr als die Hälfte der Pflanzenarten im Bestand gefährdet

31. Januar 2024 Aus Von waldreporter

Rheinland-Pfalz: Rote Liste der Farn- und Blütenpflanzen erschienen – 1100 von 2000 bewerteten Pflanzenarten gefährdet.

Mainz, 31. Januar 2024. Ein Autorenteam hat für Rheinland-Pfalz eine neue Rote Liste der Farn- und Blütenpflanzen erstellt. Von den etwa 2000 heimischen Pflanzenarten stuft es weniger als die Hälfte – nämlich nur 900 Arten – als wirklich ungefährdet ein. In den Kategorien der Roten Liste heißt das: gefährdet, stark gefährdet, vom Aussterben bedroht oder ausgestorben.

„Die Biodiversitätskrise ist alarmierend, es herrscht dringender Handlungsbedarf“, sagt dazu Klimaschutz- und Umweltministerin Katrin Eder. Von den planetaren Grenzen sei die der Biosphäre, zu der auch die Artenvielfalt zählt, am stärksten überschritten. „Die biologische Vielfalt ist unsere Lebensgrundlage, die wir erhalten müssen,“ so Eder.

Folgen für die Tierwelt

Laut Ministerin habe ein Rückgang der Pflanzenvielfalt unmittelbare Folgen auf die Tierwelt, insbesondere bei den Insekten. Viele Insektenarten sind auf das Vorhandensein bestimmter Pflanzen angewiesen, manchmal sogar auf eine einzige Art. Das gilt insbesondere für Schmetterlinge, die sie zur Eiablage und somit als Nahrungspflanze für ihre Raupen benötigen. Um den Bestand bedrohter Pflanzenarten zu stärken, setze das Land Rheinland-Pfalz auf zahlreiche Maßnahmen, wie den Vertragsnaturschutz, den Einsatz von Biotoppflegerinnen und -pflegern und die Durchführung verschiedener Aktion-Grün-Projekte.

In der neuen Roten Liste „Farn- und Blütenpflanzen Rheinland-Pfalz“ hat das Autorenteam um Hauptautor Dennis Hanselmann im Auftrag des Landesamtes für Umwelt (LfU) rund 2000 heimische Pflanzen nach ihrem Gefährdungsgrad bewertet. Beim LfU sind zudem weitere Rote Listen wie beispielsweise Geradflügler, Großschmetterlinge, Libellen oder Brutvögel verfügbar. „Rote Listen sind ein wichtiges Instrument des Naturschutzes. Sie dienen beispielsweise als Grundlage für Umweltplanungen, Bewertung von Eingriffen oder auch der Einrichtung von Pflegemaßnahmen“, verdeutlichte Dr. Frank Wissmann, Präsident des LfU.

Weitere Informationen, wie Steckbriefe ausgewählter Arten, sowie die Rote Liste Farn- und Blütenpflanzen zum Download, sind zu finden unter
https://lfu.rlp.de/de/startseite/2023/rote-liste/

 

Der Text ist eine stark gekürzte Pressemitteilung von Landesforsten RLP.
RLP bei Wf.

 

Foto: Der Frauenschuh – die auffälligste wild wachsende Orchideenart in Rheinland-Pfalz / © Landesforsten RLP / Jonathan Fieber