Österreich: Stiel- und Traubeneiche gewinnen

Österreich: Stiel- und Traubeneiche gewinnen

9. Mai 2024 Aus Von waldreporter

Baum des Jahres 2024 in Österreich ist die Eiche. Und zwar zwei Arten – die Stiel- und die Traubeneiche.

Wien, 9. Mai 2024. Mit der Stieleiche (Quercus robur) und der Traubeneiche (Quercus petrea) haben der Verein „Kuratorium Wald“ und das  Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft 2024 in Österreich zwei Baumarten zum Baum des Jahres gekürt. Da sich die beiden für Mitteleuropa bedeutsamen Eichenarten sehr ähneln, gewinnen sie den Titel gemeinsam.

Die Stieleiche ist die am weitesten verbreitete Eichenart in Europa. Sie kommt fast überall vor und ist besonders in Augebieten und bodenfeuchten Ebenen als typische Baumart anzutreffen. Im Gegensatz dazu bevorzugt die Traubeneiche deutlich trockenere Standorte und hat ein kleineres Verbreitungsareal als die Stieleiche.

Die beiden sommergrünen Laubbäume mit ihren typisch gelappten Blättern können eine Höhe zwischen 20 und 40 Metern erreichen und bis zu 1000 Jahre alt werden – in Ausnahmefällen noch älter. Die Früchte (Eicheln) der Stieleiche sind deutlich gestielt, während die Früchte der Traubeneiche nur kurz gestielt sind und in kleinen Grüppchen wachsen.

Hohe Bedeutung für den Menschen

Sowohl die Stiel- als auch die Traubeneiche sind Tiefwurzler und dadurch besonders sturmfest. Die Stieleiche ist außerdem bei Fachleuten für ihre symbiotischen Beziehungen zu einer Vielzahl an Mykorrhizapilzen bekannt. Beispielsweise dem echten Trüffel (Tuber magnatum, Tuber melanosporum).

Auch in Österreich haben beide Baumarten seit jeher eine wichtige Bedeutung für den Menschen. Das Holz der beiden Eichen ist besonders beständig, fest und dicht und gehört daher zu den wertvollsten und wichtigsten europäischen Edellaubhölzern. Es gibt viele Möglichkeiten in verschiedenen Bereichen, das Holz zu nutzen: Möbelbau, Innenausbau, Brückenbau, Drechslerei oder Schnitzerei. Es dient als Furnierholz, Fass- und Pfahlholz sowie als Bau- und Konstruktionsholz.

Früher waren auch die Rinde und die durch Eiablage der Gallwespe entstehenden Galläpfel von großer Bedeutung. Sie dienten als wichtige Grundlagen für die Gerberei und zur Herstellung von Farben und Tinte. Die Eicheln waren wichtig für die Schweinemast und sind Nahrungsquelle für viele wildlebende Tiere.

 

Der hier leicht bearbeitete Text erschien im Themenbereich des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft der Republik Österreich. Hier das Original.
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Foto: © Rainer Sturm / pixelio.de