ÖBf: Künstliche Intelligenz drauß im Walde
Die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) testen Künstliche Intelligenz – Daten über die Gesundheit der Wälder.
Purkersdorf, 4. Dezember 2023. Die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) setzen auf eine digitale Waldinventur, um möglichst schnell und genau Daten über die Gesundheit der Wälder zu gewinnen. Das hilft vor allem in entlegeneren Waldgebieten. Sie sind zu Fuß schwer oder gar nicht erreichbar, übernehmen aber gleichzeitig für die Menschen im Tal eine wichtige Schutzfunktion.
Im Rahmen einer dreijährigen Forschungsinitiative erheben die ÖBf zusammen mit dem Austrian Institute of Technology (AIT), dem Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) und dem Institut für Waldwachstum der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU), wie Künstliche Intelligenz (KI) die Waldbewirtschaftung in Zeiten des Klimawandels unterstützen kann.
In zwei öffentlich unterstützten Projekten suchen sie nach Möglichkeiten zur digitalen Erfassung von Waldbeständen und zur KI-Unterstützung für das Monitoring der heimischen Wälder. Auch spezielle Laser-Systeme (LiDAR-Technologie), welche die Eigenschaften von Lichtstrahlen nutzen, um die 3D-Struktur der Vegetation und das darunterliegende Gelände digital abzubilden, kommen dabei zum Einsatz.
Drohnenflüge im Raum Ebensee
Seit November 2022 testen die Forschenden auf rund 5000 Hektar ÖBf-Flächen im Raum Ebensee (Oberösterreich) die neuen Technologien. Sie wollen feststellen, in welcher Qualität sich Walddaten mittels Laserscan am Boden und mit Drohnenflügen erheben sowie mit KI-Unterstützung auswerten lassen. Um diese Messungen geht es hauptsächlich: Durchmesser und Höhe der Bäume, Kronendichte, Totholzanteil und natürliche Verjüngung. Selbstlernende Algorithmen analysieren diese Daten und übersetzen sie in „digitale Zwillinge“, die Rückschlüsse auf Waldzustand und -gesundheit erlauben.
Von Interesse sind vor allem Daten aus schwer zugänglichen Schutzwäldern. Die Informationen sind für die Beurteilung der Schutzwirkung wichtig. Nach Wetterextremen wie Stürmen bzw. Borkenkäferbefall wollen die Forstexperten einen raschen und verlässlichen Überblick über das Schadensausmaß erlangen.
„Wir sehen in technischen Innovationen und Digitalisierung eine große Chance, die Bewirtschaftung und Pflege unserer Wälder noch besser, qualitativ hochwertiger und kostengünstiger zu gestalten“, sagt Mag. Georg Schöppl, Vorstandssprecher der Bundesforste.
Alle Partner sind zuversichtlich mit dem Erkenntnisgewinn aus den Projekten einen wesentlichen Beitrag zu einer praxistauglichen Waldinventur und damit zu einem verbesserten Management der Wälder zu liefern.
Der Text gibt, leicht bearbeitet und gekürzt, eine Pressemitteilung der Bundesforste wieder – hier das Original.
ÖBf bei Waldfreund.in
Foto: Laserscan generierte Waldansicht © BFW
Advent 2023, Zeit die „Herbergssuche“ nachzuspielen. Das Wort „drauß“ in der Überschrift kommt in einem Kirchenlied von 1883 aus Innsbruck vor: „Wer drauß noch heut?“ (GL 921.4)
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