O Tannenbaum, wie grün bist Du?

O Tannenbaum, wie grün bist Du?

26. November 2022 Aus Von waldreporter

Robin Wood informiert über Öko-Weihnachtsbäume und gibt Tipps zu Siegeln und Einkauf – die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald stellt die wichtigsten Baumarten vor.


Die Umweltschutzorganisation Robin Wood weist darauf hin, dass die meisten der etwa 28 Millionen in Deutschland verkauften Christbäume aus Plantagen stammen, die gedüngt und mit Pestiziden bespritzt werden – eine enorme Belastung für Böden, Gewässer und Tiere, insbesondere Insekten.

Dabei geht es auch anders. „Wenn schon Weihnachtsbäume, dann am besten aus Forstbetrieben oder Weihnachtsbaumkulturen, die nach klaren, ökologisch ausgerichteten Regeln bewirtschaftet werden und bei denen dies auch von unabhängiger Seite kontrolliert wird“, empfiehlt Rudolf Fenner von Robin Wood. „Das schont vor allem die Umwelt und schließt eine – wenn auch geringe, so doch unnötige – Belastung durch Pestizidreste in den eigenen vier Wänden aus.“

Christbaum-Käuferinnen sollten daher auf Siegel der anerkannt ökologisch wirtschaftenden Landwirtschaftsbetriebe wie Naturland, Bioland, Demeter oder Biokreis sowie auf das Bio-Siegel der Europäischen Union achten. Bäume mit diesen Zertifikaten sind ohne den Einsatz von Pestiziden und Mineraldünger herangewachsen. Die gleichen Bedingungen erfüllen auch die Bäume aus FSC-zertifizierten Forstbetrieben (FSC: Forest Stewardship Council).

In den vergangenen Jahren haben das Interesse und auch das Angebot an ökologisch zertifizierten Bäumen zugenommen. Gab es vor acht Jahren bundesweit erstmals mehr als 100 Verkaufsplätze, so sind es inzwischen über 1000. Die Anzahl der Betriebe, die ökologisch zertifizierte Weihnachtsbäume anbauen, hat sich im selben Zeitraum verdoppelt und liegt heute bei über 100. Dennoch ist der Marktanteil an Öko-Weihnachtsbäumen noch immer gering. Er betrug nach einer 2019 von Robin Wood vorgenommenen Erhebung lediglich rund 0,6 Prozent und dürfte heute bei 0,7 Prozent liegen.

Um die Suche nach zertifizierten Öko-Weihnachtsbäumen zu erleichtern, gibt die Waldschutzorganisation seit über zwanzig Jahren alljährlich eine nach Bundesländern sortierte, ausführliche Liste mit Verkaufsstellen heraus. Ergänzt wird diese Liste durch allgemeine Tipps zum Baum-Einkauf und eine Kurzinformation zu den Siegeln.

Auch die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) gibt zum Beginn der Adventszeit wieder Tipps zur Auswahl des Baums. Nach Angaben der SDW erwarten Verbraucherinnen und Verbraucher ein großes Angebot und nur moderat gestiegene Preise. Ein Lexikon gibt einen Überblick zu den wichtigsten Nadelbaumarten, die als Christbaum Eingang in unsere Stuben finden.

 


Zum Weihnachtsbaumlexikon der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) und zu Wissenswertem über den Weihnachtsbaum.

Bezugsquellen für Öko-Weihnachtsbäume gibt die Waldschutzorganisation Robin Wood sortiert nach Bundesländern.

Quellen für diesen Text sind je eine Pressemitteilung von Robin Wood (hier) und der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (hier).

Fotos: Petra Bork /
pixelio.de und Rudolf Fenner / Robin Wood (Die meisten Weihnachtsbäume stammen aus Plantagen – nicht aus Wäldern / In Öko-Weihnachtsbaumkulturen kommen – statt Pestiziden – Schafe zum Einsatz)