„Mehr Natur wagen“
BUND legt Konzept für „Renaturierungsräte“ vor: „Mehr Natur wagen“ – so das Motto.
Berlin, 23. Oktober 2025. Über 70 Prozent aller geschützten Lebensräume in Deutschland und 80 Prozent in Europa sind in einem schlechten Zustand. Täglich verschwinden Tier- und Pflanzenarten, Lebensräume werden zerstört oder zerschnitten, Böden versiegelt, Moore entwässert und Flüsse begradigt. Wir verlieren wichtige Leistungen der Natur: sauberes Wasser und saubere Luft, Bestäubung, fruchtbare Böden, Schutz vor Dürren und Überschwemmungen. Und nicht zuletzt intakte Lebensräume zur Erholung.
Bis 2030 muss Deutschland signifikante Fortschritte bei der Wiederherstellung naturnaher Lebensräume erzielen. So verlangt es die EU-Verordnung zur Wiederherstellung der Natur (W-VO), die vor einem Jahr in Kraft getreten ist. Als einer der größten deutschlandweit tätigen Naturschutzverbände legt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) anlässlich des Jahrestags des Nature Restoration Law ein Konzept für die in der Verordnung geforderte öffentliche Beteiligung auf Länderebene vor.
Alle Interessengruppen sollen mitmachen
Sogenannte Renaturierungsräte sollen laut BUND Vertrauen schaffen, Transparenz fördern und Konflikte frühzeitig entschärfen. Eine effektive Beteiligung von Naturschützerinnen und Naturschützern, Landnutzenden, Wissenschaft und Zivilgesellschaft sei unverzichtbar, so Olaf Bandt, Vorsitzender des BUND. „Wir fordern als zielführendes Format die Einrichtung von Renaturierungsräten, die entscheidende Aspekte zu wirksamen Maßnahmen und Indikatoren der Wiederherstellung diskutieren und beschließen können.“
Das Einsetzen von Wiederherstellungsverordnungen in Schweden, Tschechien, Portugal und den Niederlanden stehe beispielhaft für die Wirksamkeit partizipativer Prozesse. Diese Länder würden in enger Zusammenarbeit mit relevanten Interessensgruppen ambitionierte Maßnahmen zur Wiederherstellung beeinträchtigter Lebensräume einleiten, meint der BUND-Chef. „Sie setzen damit wichtige Schritte zur Erhaltung der biologischen Vielfalt und zur Erreichung der europäischen Umweltziele.“
Der Text ist eine gekürzte Pressemitteilung des BUND. Hier das ausführliche Original.
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Foto: Herbst im Naturpark Schönbuch
