„Klimaneutralitaet braucht Forstwirtschaft“

„Klimaneutralitaet braucht Forstwirtschaft“

2. Dezember 2022 Aus Von waldreporter

Spitzengespräch von Forstwirtschaftsrat und Bundeswaldminister Özdemir zur Zukunft der Wälder.


Der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) und Cem Özdemir, als Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft auch für den Wald zuständig, haben bei einem Spitzentreffen hervorgehoben, dass der Erhalt der Funktionsfähigkeit der Wälder in Deutschland ein wichtiger Baustein im Kampf gegen den Klimawandel sei.

Der DFWR, der die Interessen der Forstwirtschaft vertritt, begrüßte die Initiative des Ministeriums für eine engere europäische Zusammenarbeit in puncto Wald unter Beachtung der nationalen Zuständigkeiten. DFWR-Präsident Georg Schirmbeck: „Die unverhältnismäßige Einschränkung der Holznutzung, wie sie die EU-Waldstrategie vorsieht, ist jedoch nicht zielführend auf dem Weg zu einer klimaneutralen Wirtschaft.“

Es sei notwendig, dass die Waldbewirtschaftung der Zukunft nach wissenschaftlichen Kriterien mit einer aktiven Steuerung und nachhaltigen Holznutzung erfolge, wie es auch das aktuelle Gutachten des vom BMEL berufenen wissenschaftlichen Beirats für Waldpolitik (WBW) empfiehlt. Der DFWR begrüßt, dass Özdemir die künftige Entwicklung der Wälder auf forstwissenschaftlicher Basis unter dem Motto „Schützen durch Nützen“ unterstützt.

Erörtert wurden bei dem Treffen auch Fragen zur Finanzierung der Folgewirkungen der Waldschäden in Höhe von rund 15 Milliarden Euro, die den Waldbesitzenden in Deutschland in den Jahren 2018 bis 2021 entstanden sind, sowie zur Umsetzung der Förderrichtlinie „Klimaangepasstes Waldmanagement“, die seit dem 12. November aktiv ist. „Die derzeitigen Hilfen der Bundesregierung sind wichtig und richtig, allerdings müssen wir über das Jahr 2026 hinausdenken, um eine nachhaltige Unterstützung für den klimagerechten Waldumbau sicherzustellen“, sagte Schirmbeck.

Der DFWR schlägt außerdem eine Folgenabschätzung für den im Koalitionsvertrag vorgesehenen Einschlagstopp in alten Buchenwäldern sowie für die generelle geplante Extensivierung der Laubholznutzung vor. „Wir benötigen den heimischen nachhaltigen Rohstoff Holz sowohl zur stofflichen als auch zur energetischen Verwendung. Holz ist ein wichtiges Element im Mix der erneuerbaren Energien, das derzeit als Brückentechnologie auf dem Weg zu einer klimaneutralen Wirtschaft nicht wegzudenken ist“, sagte Schirmbeck. Eine Verknappung führe zum Import aus Ländern mit geringeren Umweltstandards. „Eine Folgenabschätzung könnte aufzeigen, wie groß die Lücke durch die Gesetzesvorhaben für den Bioökonomiestandort Deutschland werden könnte“, so Schirmbeck.

 

 

Der Text erschien als Pressemitteilung des DFWR.

Fotos: Das Thema Forstwirtschaft soll dieser so genannte Rückezug vom Typ 1910G des Herstellers John Deere illustrieren. © Pressefoto John Deere
Das Bild im Beitrag zeigt das Spitzengespräch im BMEL. © BMEL