Holzeinschlag 2023 sinkt

Holzeinschlag 2023 sinkt

24. April 2024 Aus Von waldreporter

Weniger Schadholz aufgrund von Waldschäden – Anteil der Fichte geht zurück – Holzeinschlag 2023 sinkt dadurch insgesamt

Wiesbaden, 24.04.2024 – Forstbetriebe und Waldbesitzer haben 2023 in den deutschen Wäldern 70,6 Millionen Kubikmeter Holz eingeschlagen. Damit fiel der Holzeinschlag um 10,3 Prozent geringer aus als im Vorjahr (2022: 78,7 Mio. m3). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, war der geringere Holzeinschlag aufgrund von Waldschäden die Hauptursache für diesen Rückgang.

So war das Schadholzaufkommen im Jahr 2023 mit 38,7 Millionen Kubikmetern um 13,2 Prozent niedriger als im Vorjahr (2022: 44,7 Mio. m3). Nach dem Rekordjahr 2020, als die Statistiker mit 60,1 Millionen Kubikmetern das größte Schadholzaufkommen seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1990 verzeichneten, ging der Schadholzeinschlag damit zum dritten Mal in Folge zurück. Im Jahr 2023 war gut die Hälfte (54,9 %) des Holzeinschlags auf Waldschäden zurückzuführen, das war der niedrigste Wert seit 2018. Im Jahr 2020 hatte der Anteil des Schadholzes am gesamten Holzeinschlag noch knapp drei Viertel (74,8 %) betragen.

Insektenbefall bleibt bedeutendste Ursache für Schadholzaufkommen

Aufgrund von Insektenschäden mussten Forstleute 27,2 Millionen Kubikmeter Schadholz einschlagen. Das waren 2,6 Prozent mehr als im Vorjahr (2022: 26,6 Mio. m3). Die beiden von Schäden durch Borkenkäferbefall geprägten Rekordjahre 2020 und 2021 mit jeweils über 40 Millionen Kubikmetern Insektenholz wurden jedoch deutlich unterschritten. Der Anteil des insektenbedingten Schadholzeinschlags am gesamten Schadholz lag im Jahr 2023 bei 70,3 Prozent.

Zweithäufigste Ursache für das Schadholzaufkommen des Jahres 2023 waren Winde und Stürme, die 4,9 Millionen Kubikmeter Holzeinschlag verursachten. Im Vorjahr waren noch 12,4 Millionen Kubikmeter Schadholz durch Sturmschäden angefallen.

Rückläufiger Fichtenholzeinschlag setzt sich fort

Der Holzeinschlag bei der Holzartengruppe „Fichte, Tanne, Douglasie und sonstiges Nadelholz“ lag im Jahr 2023 mit 46,6 Millionen Kubikmetern deutlich unter dem Vorjahreswert von 52,8 Millionen (-11,7 %). In den Jahren 2020 und 2021 waren von dieser Holzartengruppe, die vorwiegend aus Fichten besteht, noch jeweils über 62 Millionen Kubikmeter Holz eingeschlagen worden. Trotz des jüngsten Rückgangs blieb diese Holzartengruppe mit einem Anteil von knapp zwei Dritteln (66,0 %) am gesamten Holzeinschlag auch 2023 die wichtigste in Deutschland.

Im Jahr 2022 hatte der Anteil bei 67,1 Prozent und in den vorangegangenen Jahren sogar bei 74,8 Prozent (2021) und 77,3 Prozent(2020) gelegen. Vor allem der Borkenkäfer hat die in der Vergangenheit häufig als Monokultur angepflanzten Fichtenbestände in den zurückliegenden Jahren (insbesondere 2020 und 2021) besonders stark geschädigt. Die geringeren Mengen an Insektenschadholz spiegeln daher auch den rückläufigen Fichteneinschlag wider.

Mehr Holz zur Energieerzeugung

Der Großteil des eingeschlagenen Holzes findet als sogenanntes Stammholz Verwendung in der Säge- und Furnierindustrie, etwa als Paletten- oder Parkettholz. Im Jahr 2023 wurden 39,1 Millionen Kubikmeter und damit 55,4 Prozent der angefallenen Holzmenge mit dem Verwertungsziel Stammholz eingeschlagen. Die zweitbedeutendste Holzsorte war das Industrieholz mit 14,1 Millionen Kubikmetern (20,0 %), dicht gefolgt vom Energieholz mit 14,0 Millionen Kubikmetern (19,9 %). Gegenüber dem bisherigen Höchstwert seit der deutschen Vereinigung 1990 von 13,8 Millionen Kubikmetern aus dem Jahr 2022 stieg die zur Energieerzeugung genutzte Holzmenge damit nochmals leicht um 1,4 %. Der zehnjährige Durchschnitt der Jahre 2013 bis 2022 (10,9 Mio. m3 Energieholz) wurde somit um 28,5 Prozent übertroffen.

Weitere Informationen: Detaillierte Ergebnisse zum Holzeinschlag sind in der Datenbank GENESIS-Online (Tabellen 41261) verfügbar. Erläuterungen zur Methodik bietet der Qualitätsbericht zur Statistik.

 

Der Text ist eine leicht bearbeitete Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes (DESTATIS).
Hier der Originaltext.
Hier die Vorjahreswerte.

Foto: © Niedersächsische Landesforsten