
Goldabbau vernichtet Regenwald
Greenpeace-Recherche: Illegaler Goldabbau im Amazonas vernichtet weiter große Flächen Regenwald
Hamburg/Manaus, 8. September 2025. Innerhalb nur eines Jahres hat sich die Fläche der illegalen Goldminen im Amazonas-Gebiet der indigenen Sararé-Gemeinden fast verdoppelt. Sie ist von 619 Hektar im Jahr 2023 auf 1197 Hektar im Jahr 2024 gestiegen. Das will Greenpeace mit einer Recherche zeigen.
Dagegen seien die extrem umweltschädlichen Aktivitäten in den Gebieten der Yanomami (-7 Prozent), Munduruku (-57 Prozent) und Kayapó (-31 Prozent) zurückgegangen. Die Recherche zeigt, dass die Regierung des 2022 gewählten brasilianischen Präsidenten Lula da Silva den illegalen Goldabbau nicht eindämmen konnte – vielmehr verlagert sich die Zerstörung innerhalb indigener Gebiete. Insgesamt haben Goldsucher laut der von Greenpeace Brasilien ausgewerteten Satellitenaufnahmen allein in diesen vier indigenen Territorien innerhalb von zwei Jahren 4219 Hektar Regenwald für die Ausbeutung von Goldvorkommen vernichtet.
Enorme Schäden durch Abholzung und giftiges Quecksilber
Neben der massiven Abholzung ist ein weiteres Problem, dass die Goldgräber Quecksilber einsetzen, um das Gold zu extrahieren. Dieses hochgiftige Schwermetall sickert in Boden, Grundwasser und Flüsse, reichert sich in der Nahrungskette an und kann beim Menschen unter anderem kognitive Störungen und Herz-Kreislauf-Schäden auslösen. Die Goldsuchenden selbst sind häufig auch nicht vor dem Kontakt mit dem Gift geschützt. Doch der angesichts wirtschaftlicher Turbulenzen zuletzt deutlich gestiegene Goldpreis hat den Goldabbau so lukrativ gemacht wie nie zuvor.
„Der unkontrollierte Goldhunger vergiftet Menschen und Tiere, zerstört den Amazonas-Regenwald und bedroht damit auch das globale Klima“, sagt Harald Gross, Amazonas- und Gold-Experte von Greenpeace Deutschland. Das zu ändern, sei nicht nur die Aufgabe der brasilianischen Regierung, sondern eine internationale Verantwortung.
So müsse die Regierung die Rechte der Indigenen stärken und die Armut bekämpfen, die die Goldgräber in die Minen treibt. Außerdem müssen sich Regierungen, darunter auch die Bundesregierung und die EU, dafür einsetzen, dass Händler ihre Lieferketten offenlegen. Das solle sicherstellen, dass dieses Gold nicht mehr auf diee Märkte gelangt. „Wir fordern einen Amazonas frei von illegalem Goldabbau!“, so Gross.
Der Text ist eine redigierte Greenpeace-Pressemitteilung vom 8. April.
Greenpeace bei Waldfreund.in.
Foto: © Samara Souza / Greenpeace Brazil