
Brandursache Nr. 1: der Mensch
Feuer bedrohen die Wälder weltweit – auch in Deutschland – häufigste Brandursache ist der Mensch und seine fehlende Vorsicht – Handlungsbedarf
Bonn/Stuttgart, 17. Juli 2025. Angesichts brennender Wälder in Deutschland sieht die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) bei diesem Thema Handlungsbedarf. Das gelte vor allem für die Aufklärungs- und Bildungsarbeit. Denn die Brände seien überwiegend von Menschen verursacht.
Außerdem sei ein beschleunigter Waldumbau und eine zielgerichtete Wiederbewaldung nötig, um den Wald besser an den Klimawandel anzupassen. „Auf diese Weise fördern wir nicht nur den Klimaschutz und die Biodiversität, sondern auch die Resilienz gegenüber Bränden. Dafür braucht es in Zukunft mehr Forschung, mehr finanzielle Unterstützung und vor allem mehr politische Überzeugung“, sagt SDW-Präsidentin Ursula Heinen-Esser.
Nur die wenigsten Waldbrände haben laut SDW nachweislich eine natürliche Ursache. Daten des Jahres 2022 zeigen, wie wichtig Aufklärung ist: Demnach wurden 23 Prozent der Brände durch Fahrlässigkeit verursacht, 19 Prozent gehen auf eine nachgewiesene Brandstiftung zurück und nur knapp 2 Prozent der Waldbrände haben natürliche Ursachen.
Baden-Württemberg „Waldbranderwartungsland“
Auch der Landeswaldverband Baden-Württemberg (LWV-BW) schlägt in diese Kerbe. Hauptursache für Waldbrände im Land sei menschliches Fehlverhalten. Auch wenn Baden-Württemberg vorläufig noch weniger und kleinflächige Waldbrände zu verzeichnen hat, steigt die Zahl der Brände in trockenheißen Jahren sprunghaft an – wie zuletzt 2022. Genau deswegen sei ein breiteres Bewusstsein für Waldbrandgefahren in der Bevölkerung notwendig.
„Häufigere Dürre und Hitze im Sommer befeuern den Trend zu mehr Waldbränden – Baden-Württemberg ist somit Waldbranderwartungsland“, sagt Ulrich Potell, Geschäftsführer beim Landeswaldverband Baden-Württemberg. „Die Ursachen für Brände sind allerdings nicht hauptsächlich die sich ändernden Umweltbedingungen, sondern unsere menschliche Unachtsamkeit und vorsätzliches Handeln. Heiße Maschinen- und Fahrzeugteile, Forst- und Mäharbeiten und das im Sommer verbotene Rauchen im Wald bergen große Risiken“, so Potell.
Deshalb ist es für ihn unerlässlich, dass die Bevölkerung diese häufigsten Gefahrenquellen kennt und beim Waldbesuch beachtet: „Wir müssen in Süddeutschland ein breiteres Bewusstsein für Waldbrandgefahren vermitteln. In Sachen Prävention und Vernetzung hat das Land mit der Einführung von WAMIN und der Plattform Integriertes Waldbrandrisikomanagement seine Hausaugaben gemacht. Jetzt liegt es an einer aufmerksamen und risikobewussten Bevölkerung, die Zahl der Waldbrände klein zu halten“.
Dieser Text beruht auf je einer Pressemitteilung der SDW und des LWV-BW.
Mehr über Waldbrände bei Waldfreund.in.
Foto: © SDW/Canva