200 Mio. Euro für den Klimaschützer Wald

200 Mio. Euro für den Klimaschützer Wald

12. September 2022 Aus Von waldreporter

Haushaltsausschuss des Bundestags verabschiedet Honorierungskonzept

Nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldeigentümerverbände (AGDW) hat der Haushaltsausschuss des Bundestages jetzt das lang erwartete Konzept zur Honorierung der Ökosystemleistungen gebilligt. Damit werden noch in diesem Jahr erstmals Ökosystemleistungen durch nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder honoriert.

Den Waldeigentümern werden im ersten Schritt im Jahr 2022 Fördergelder in Höhe von 200 Mio. Euro für produktionsintegrierten Klima- und Naturschutz zur Verfügung gestellt. AGDW-Präsident Andreas W. Bitter: „Das ist für uns ein Meilenstein mit Blick auf die künftige Honorierung der positiven Effekte des Waldes für Klima und Artenvielfalt.“

Allerdings bleibe das Finanzvolumen deutlich hinter den Notwendigkeiten zurück. Das Thünen-Institut hat den jährlichen Finanzbedarf laut AGDW auf bis zu 1,4 Mrd. Euro beziffert. Vorgesehen ist bisher eine Fördersumme von 200 Mio. Euro pro Jahr für vier Jahre. Die Förderung von 2023 an wurde allerdings mit einer Haushaltssperre versehen. „Das ist gerade für die langfristig und nachhaltig denkende Forstwirtschaft problematisch“, sagt Bitter. „Wir können nicht kurzfristig handeln, sondern brauchen eine langfristig verlässliche Unterstützung.“ Um die Förderung zu erhalten, müssen sich die Waldbesitzer verpflichten, die geforderten Kriterien der Waldnutzung über zehn Jahre nachweislich einzuhalten.

Als „Kröte, die wir leider schlucken müssen“ bezeichnete Bitter die Vorgabe einer Stilllegung von fünf Prozent der Fläche (ab 100 Hektar verpflichtend, darunter freiwillig). „Die Stilllegung reduziert die Klimaschutzleistung des Waldes und die Nutzung des nachwachsenden Rohstoffes Holz als Energieträger und Substitut klimaschädlicher Rohstoffe“, so Bitter. Deutschland verzichte hier auf eine wertvolle und klimaschonende Ressource.

 

 

Der Text gibt eine Pressemitteilung des AGDW vom 19.08.2022 wieder. Zum Original geht es hier.

Foto: momosu / pixelio.de