Waldbesitzende wollen Geld – und zwar jetzt

Waldbesitzende wollen Geld – und zwar jetzt

31. Mai 2022 Aus Von waldreporter

Sie müssen ihren Wald möglichst schnell an die Klimakrise anpassen.

Der Verband „AGDW – Die Waldeigentümer“ fordert von Bund und Ländern mehr konkrete Hilfen für den Umbau der Wälder in der Klimakrise. Im Prinzip haben Bund und Länder Unterstützung zugesagt – allerdings ist noch nicht klar, wie dass laufen soll. Aber: Die Zeit drängt.

„Die finanziellen Hilfen zur Anpassung des Waldes an den Klimawandel müssen jetzt schnell bei den Waldbesitzenden ankommen“, sagt Prof. Dr. Andreas W. Bitter, Präsident des Verbandes. Angesichts der anhaltenden Trockenheit besteht die Sorge vor einem weiteren Dürrejahr. Auch fordern die Waldbesitzenden, dass die Unterstützung perspektivisch erhöht wird, und dass sie von den Mitteln des Energie- und Klimafonds (EKF) profitieren, in den die CO2-Emittenten einzahlen. „Wald ist der Klimaschützer Nummer Eins. Wenn wir jetzt nicht in den Wald investieren, zahlt die nächste Generation einen hohen Preis.“

Grundsätzlich begrüßt die Verbandsspitze die Unterstützung, die die Agrarminister von Bund und Ländern auf einer Sonder-Agrarministerkonferenz „Wald“ Mitte Mai zugesagt haben. Angesichts der Klimakrise sei es ein gutes Signal für die Waldbesitzenden, dass der Wald in den Fokus gerückt ist, lobt Bitter. Bis 2026 sollen Waldbesitzende insgesamt 200 Millionen Euro pro Jahr erhalten.

Dennoch warnt der AGDW-Präsident: „Die Klimakrise setzt den Wäldern zu. Angesichts der hohen Temperaturen machen sich viele der zwei Millionen privaten Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer große Sorgen.“ Seit 2018 sind durch Kalamitäten über 400.000 Hektar Waldfläche zerstört worden, sagt Bitter. Diese Fläche ist mehr als eineinhalb Mal so groß ist wie das Saarland. „Die Waldbesitzenden haben mit dem klimaresilienten Waldumbau eine Mammutaufgabe vor sich, für die sie eine kontinuierliche Unterstützung in angemessener Höhe benötigen.“ Für die AGDW zählt die finanzielle Förderung des Waldumbaus und die Honorierung der Ökosystemleistungen daher zu den dringend erforderlichen Maßnahmen.

Bitter machte deutlich, dass es sich bei der Anpassung der Wälder an die Klimakrise um eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung handelt. Die gesamte Gesellschaft profitiert von den Ökosystemleistungen des Waldes: Wald ist Klimaschützer, Lebensraum für Tiere und Pflanzen, Erholungsort, und er stellt den Rohstoff Holz zur Verfügung. „Unsere Wälder müssen jetzt stabilisiert werden, um diese Leistungen auch in Zukunft erbringen zu können“, sagt der AGDW-Präsident.

 

Der Text beruht auf einer Pressemitteilung des AGDW. Der Wortlaut ist hier nachzulesen.

Foto: Junge Buche mit Verbissschutz – Waldbesitzende sind ohne Zweifel kreativ – brauchen aber auch finanzielle Unterstützung.