Zirbenzapfen für das Waldbier

Zirbenzapfen für das Waldbier

28. Januar 2022 Aus Von waldreporter

Ein spezielles Getränk für Genießer soll mehr Aufmerksamkeit auf ein sensibles Ökosystem lenken.

Die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) und der Braumeister Axel Kiesbye wollen mit einer speziellen Biersorte Genießer überzeugen und die Aufmerksamkeit auf den sensiblen Lebensraum Bergwald lenken: Das Waldbier des Jahrgangs 2021 hat als natürliche Zutaten Schwarzbeeren und Zirbenzapfen aus dem ÖBf-Forstrevier Inntal in Tirol.

Die Zirbe, auch Zirbelkiefer genannt, ist eine Baumart des Alpenraums, deren Zapfen unter anderem beliebte Spirituosen ergeben. Mit Schwarzbeeren sind hier Heidelbeeren gemeint.

Mit der „Edition Tiroler Bergwald“ steht erstmals ein ganzer Waldlebensraum im Mittelpunkt. Die natürlichen Zutaten des unfiltrierten Craftbiers sind typische Gewächse des alpinen Ökosystems. „Wir möchten beginnend mit dem heurigen Waldbier den Wald selbst ‚zur Sprache‘ kommen lassen. Seine jeweiligen Besonderheiten drücken sich in den Waldbierzutaten aus einer bestimmten Region und einem bestimmten Ökosystem aus. Heuer stammen sie aus den rauen, hochgelegenen Bergwäldern in Tirol, die die natürliche Waldgrenze im Gebirge bilden“, sagt Bundesforste-Vorstand Rudolf Freidhager.

Während die aromatischen Schwarzbeeren dem diesjährigen Waldbier einen dezenten rötlichen Farbton verleihen, sorgen die harzig-würzigen Zirbenzapfen für die typische Waldnote. Mit 5,9 Prozent Alkohol ist das Bier etwas leichter als seine Vorgänger, so Braumeister Kiesbye.

Dem Bergwald kommt als Lebensraum und als Schutz vor Naturgefahren eine große Bedeutung zu. Unter den zahlreichen 3000er-Gipfeln der Alpen sind Gams-, Reh-, Rot- und Steinwild, aber auch Auer- und Birkwild sowie Murmeltiere, Steinadler und Bartgeier zuhause. Und seit jeher schützen die Wälder die Bewohnerinnen und Bewohner der Alpentäler auf natürliche Weise vor Lawinen oder Steinschlag, speichern große Mengen an Wasser und festigen gleichzeitig den Boden. Aber auch im Bergwald ist der Einfluss des Klimawandels zu spüren: Trockenheit, Hitzewellen und extreme Wetterereignisse, der Waldschädling Borkenkäfer und die oft hohe Belastung durch Wildtiere setzen ihm mancherorts stark zu. „Intakte Bergwälder machen die dichte Besiedelung des Alpenraumes überhaupt erst möglich“, betont Freidhager. „Umso wichtiger ist es, dass wir unsere Schutzwälder nachhaltig betreuen und pflegen und damit ihre vielfältigen Leistungen auch zukünftig erhalten.“ Der Bergwald ist auch Thema im ersten Bookazine Waldfreund.in.

Das erste Waldbier brachten Kiesbye und ÖBf anlässlich des Internationalen Jahres des Waldes 2011 heraus. Ursprünglich als einmalige Sonderedition geplant, folgten aufgrund des hohen Zuspruchs weitere Jahrgänge und bald wurde das jährlich neu gestaltete Waldbier zu einer fixen Größe. Jedes Jahr steht ein neuer Waldlebensraum im Mittelpunkt.

 

 

Der Text beruht auf einer ÖBf-Pressemitteilung.

Auf dem Bild ist Ephräm Unterberger, ÖBf-Revierleiter im Oberinntal, bei der Zapfenernte zu sehen
(Fotonachweis: ÖBf-Archiv/Roast Media).

www.waldbier.com