FSC: Zertifiziert besser grillen

FSC: Zertifiziert besser grillen

18. April 2024 Aus Von waldreporter

Stiftung Warentest: Beim Grillen auf Siegel achten – FSC garantiert ökologische und soziale Standards beim Herstellen von Holzkohle.

Freiburg, 18.04.2024 – Die Grillsaison rückt näher. Daher hat die Stiftung Warentest in ihrem aktuellen Magazin test 04/2024 Grill-Holzkohle und Grill-Holzkohlebriketts unter die Lupe genommen. Dabei legt die Stiftung neben der Glühphase und dem Funkenflug auch Wert auf Zertifizierungen wie FSC sowie die Holzherkunft. Das Ergebnis: Die drei Holzkohle-Testsieger tragen das FSC-Kennzeichen.

Darüber hinaus entsprechen die Holzarten der FSC-zertifizierten Holzkohle den Arten, welche die Organisation in ihrer Datenbank bei den Herstellern und Lieferanten als zertifiziert gelistet sind. Die unabhängige Prüfung bestätige nach Angaben von FSC: Beim Kauf von FSC-Produkten sei sichergestellt, dass sie legal aus ökologisch nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammen.

Folglich biete das FSC-Kennzeichen einen wesentlichen Anhaltspunkt für Verbraucherinnen und Verbraucher beim verantwortungsbewussten Kauf von Walderzeugnissen, da es Holzkohle aus legal geschlagenem Holz und verantwortungsvoller Waldwirtschaft garantiere.

Stiftung Warentest legt bei ihrer Prüfung auch Wert auf transparente Lieferketten. In ihrem Vergleich prüften sie die Herkunft des Holzes und die nachhaltige Beschaffung für das Gesamtsortiment der Anbieter. Die Testsieger-Produkte von Profagus, Edeka und LotusGrill sind FSC-zertifiziert und beschaffen laut Test ihr Buchenholz für die Kohle aus Deutschland, Polen und der Ukraine.

Büsche statt Wald

Besonders engagiert beim Thema transparente Lieferketten zeigt sich laut Stiftung Warentest die DHG mit ihrer FSC-zertifizierten Flammenco-Kohle aus Namibia. Namibia kämpft gegen die sich massiv ausbreitende Verbuschung durch Akazienbüsche, welche die Biodiversität des Landes bedrohen. Die wirtschaftliche Nutzbarmachung dieser invasiven Sträucher durch die Verarbeitung zu Holzkohle ist ein doppelter Gewinn für die soziale Entwicklung des Landes und die ökologische Vielfalt. Mit Hilfe der FSC-Zertifizierung können die Menschen vor Ort die Biomasse der Büsche auf ökonomisch und ökologisch nachhaltige Weise nutzen.

Zudem sichert die FSC-Zertifizierung, dass soziale Standards eingehalten werden und die Arbeitenden unter guten Bedingungen auf dem Feld tätig sind, ohne ausgebeutet zu werden. Das Fazit der Stiftung: Konkrete Herkunftsangaben auf den Verpackungen seien noch nicht Standard, würden aber die Transparenz erhöhen. Ein Griff ins Unbekannte sei der Kohlekauf aber heute oft nicht mehr.

Im begleitenden Interview spricht Stiftung Warentest mit Johannes Zahnen vom World Wide Fund For Nature (WWF). Als Umweltingenieur und Experte für Holz empfiehlt er: „Wählen Sie Produkte, die ein Siegel tragen – besser FSC 100 Prozent als FSC Mix.“ Darüber hinaus sollten auf dem Sack Holzart und Herkunft angegeben sein. Mit der Transparenz steige die Wahrscheinlichkeit, dass das Holz aus sicherer Quelle stammt.

 

Der Text ist eine bearbeitete Pressemitteilung von FSC Deutschland.

FSC bei Waldfreund.in

Foto: © FSC/Stefan Lechner