Waldbrandgefahr steigt täglich
Überall in Deutschland steigt die Waldbrandgefahr – SDW und BaySF warnen
Bonn/München, 22. Juni 2023. Der Waldbrandgefahrenindex steigt täglich. Waldbrände werden aus mehreren Bundesländern gemeldet. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) bittet die Bevölkerung, um besonders umsichtiges Verhalten. Ein kleiner Funke reicht aus, um große Flächen von Wäldern zu vernichten.
So teilen zum Beispiel die Bayerischen Staatsforsten mit, dass in Teilen des Freistaats die höchste Gefahrenstufe 5 erreicht wird. Waldministerin Michaela Kaniber appelliert deshalb an alle Waldbesucher, sehr aufmerksam zu sein und sich unbedingt an das von Anfang März bis Ende Oktober geltende Rauchverbot im Wald zu halten: „Im Wald gilt jetzt äußerste Vorsicht! Denn die Blätter, Zweige und Nadeln am Boden sind strohtrocken und leicht entzündlich. Ein Funke oder eine achtlos weggeworfene Zigarettenkippe können ausreichen, um einen folgenschweren Brand auszulösen. Offenes Feuer oder Grillen im Wald und in Waldnähe ist ein absolutes Tabu.“
Kiefer- und Fichtenwälder besonders gefährdet
Auch Parken auf trockenem Gras ist wegen der heißen Fahrzeug-Katalysatoren gefährlich: Schon im Eigeninteresse sollte man keinesfalls auf leicht entzündbarem Untergrund sein Auto oder Motorrad abstellen. Zudem bittet die Ministerin alle Waldbesitzer anfallendes Holz, Reisig oder Kronenmaterial nicht zu verbrennen, sondern abzutransportieren oder zu hacken. Besonders hoch ist die Waldbrandgefahr in lichten Kiefern- und Fichtenwäldern, sonnigen Südhanglagen sowie in stark frequentierten Wäldern in den Ausflugsgebieten. Eine Entspannung der Gefahrensituation wird erst nach ergiebigen Regenfällen erwartet.
Das entspricht der Einschätzung der SDW, die ebenfalls Wälder aus Kiefern und Fichten für besonders gefährdet hält. Insbesondere trifft das auf den Nordosten Deutschlands zu. Der Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes, für den stündlich an fast 500 Messstationen in Deutschland die Lufttemperatur, die Luftfeuchtigkeit, die Windgeschwindigkeit und die Niederschlagsmenge ermittelt werden, zeigt für Brandenburg die höchste Waldbrandstufe 5.
Die Streu aus Ästen, Zweigen und halb zersetzten Blättern ist ausgetrocknet. Das viele zentimeterdicke Nadelstreu ist jetzt vollkommen durchgetrocknet und leicht entzündlich. Eine weggeworfene Zigarette, ein kleines Lagerfeuer oder glühende Grillkohle können jetzt verehrende Auswirkungen haben. Daher ist offenes Feuer, wozu auch das Grillen zählt, nicht erlaubt. Ebenso das Rauchen ist in der Zeit vom 1. März bis 31. Oktober untersagt.
Regeln für den Waldbesuch:
Fahrlässiges Verhalten von Waldbesuchern ist weiterhin die häufigste Brandursache. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald fordert deshalb alle auf, sich bei ihrem Waldbesuch an die Regeln im Wald zu halten. Vom 1. März bis 31. Oktober sind Rauchen und offenes Feuer im Wald verboten. Zusätzliche Verluste durch Waldbrand sind bei der starken Gefährdung der Wälder durch den Klimawandel doppelt schlimm. Es gilt:
- Rauchverbot im Wald: In den Wäldern von Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Thüringen herrscht ein ganzjähriges Rauchverbot, ansonsten im Sommerhalbjahr.
- Grillen oder Entzünden eines Feuers: Dies ist in einem Abstand von weniger als 100 Metern zum Wald gesetzlich verboten.
- Eine weitere Gefahr geht von heiß gelaufenen Katalysatoren Daher: Pkw und Motorräder nur auf Parkplätzen und nicht auf Wiesen und Waldwegen abstellen.
- Müll ist auch aus Sicht des Brandschutzes ein Thema. Jeder weggeworfene Abfall kann zu einem Brandherd werden.
- Waldbrände sind unverzüglich der Feuerwehr (112) zu meldengemeldet.
Der Beitrag fasst je eine Pressemitteilung der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) und der Bayerischen Staatsforsten (BaySF) zusammen.
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Foto: © BaySF / PantherMedia / Gilitukha