DFWR fordert finanzielle Hilfen

DFWR fordert finanzielle Hilfen

20. Juni 2023 Aus Von waldreporter

Der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) fordert von der Politik klare Weichenstellungen und finanzielle Hilfen, die eine aktive Bewirtschaftung der deutschen Wälder sicherstellen.


Berlin, 20. Juni 2023. Massive klimabedingte Schäden durch Witterungsextreme, Schädlinge und Waldbrände haben nach Angaben des Deutsche Forstwirtschaftsrats (DFWR) zu riesigen Waldverlusten geführt. Sie würden die Waldbesitzenden und Forstbetriebe ins Mark treffen. Allein von 2018 bis 2021 hätten sie bereits Schäden im Umfang von 15 Mrd. Euro erlitten. Die Folgen des weiteren Dürrejahres 2022 seien noch gar nicht enthalten.

„Unsere Wälder stehen vor gewaltigen Herausforderungen: Der klimaangepasste Waldumbau und die Wiederbewaldung von Kahlflächen wird noch für Jahrzehnte eine Mammutaufgabe bleiben, von deren Umsetzung letztlich die gesamte Gesellschaft profitiert“, so DFWR-Präsident Georg Schirmbeck.

Wälder zukunftsfähig machen

Denn nur zukunftsfähige Wälder könnten nachhaltig zum Klimaschutz beitragen, die biologische Vielfalt bewahren, Erholung, Rohstoff und Energie bereitstellen. Solche Wälder würden nur durch rasches Handeln entstehen. Ein Investitionsvolumen von bis zu 43 Mrd. Euro sei dafür in den nächsten drei Jahrzehnten zu stemmen. Die Waldbesitzenden dürften mit dieser Herkulesaufgabe nicht allein gelassen werden.

Der DFWR: Nur auf Selbstheilungskräfte der Natur zu vertrauen, wäre blauäugig und verfehlt. Die Wälder würden dann sehenden Auges einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Zu groß ist die Rasanz des Klimawandels, als dass natürliche Anpassungsprozesse Schritt halten könnten. Der schon vor Jahrzehnten begonnene Umbau der Wälder hin zu stabilen, klimaresilienten Mischwäldern aus geeigneten Baumarten müsse weitergehen. Das Eigeninteresse der Waldbesitzenden und Ziele der Allgemeinheit gehen hier Hand in Hand.

Politik muss unterstützen

Die Politik müsse dies als Chance erkennen und unterstützen, statt ordnungsrechtlich durch immer neue Verbote und Nutzungsbeschränkungen einzuengen. Engagierte Waldbesitzende benötigen für eine erfolgreiche Waldbewirtschaftung Flexibilität und Kreativität. Außerdem finanzielle Handlungsspielräume, verlässliche Kooperationen zwischen Praxis, Forschung und Zivilgesellschaft und nicht zuletzt politisches Vertrauen.

 

Forderungen und Erwartungen an die Regierung für eine zukunftsfähige Waldpolitik enthält die Kieler Erklärung, welche die DFWR-Mitgliederversammlung bei der 73. Jahrestagung Anfang Juni beschlossen hat.
Hier die Kieler Erklärung im Wortlaut.

Mehr über den DFWR bei Waldfreund.in.

Foto: © Rainer Sturm  / pixelio.de