7591 Rothirsche
Forschende der Uni Freiburg ermitteln erstmals die Wildtierpopulationen in zehn deutschen Großschutzgebieten – unter anderem fanden sie 7591 Rothirsche
Freiburg, 20. Juli 2023 – 7591 Rothirsche, 3443 Rehe, 4876 Wildschweine, 36 Wölfe, 16 Luchse und 227 Rotfüchse: Das ist das Ergebnis des ersten standardisierten Monitorings von Wildtierpopulationen in zehn deutschen Großschutzgebieten. Die Arbeit hat sich ein Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Freiburg um Prof. Dr. Marco Heurich und Dr. Christian Fiderer gemacht. Sie gehören zur Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen.
Mit 643 automatischen Wildtierkameras hat das Team in den Jahren 2019 und 2020 mehr als 1,2 Millionen Aufnahmen gemacht. Die Populationsdichte der Schutzgebiete haben sie dann durch den Einsatz statistischer Modelle und künstlicher Intelligenz ermittelt. Das Wildtiermonitoring ist Teil eines Forschungs- und Entwicklungsvorhabens des Bundesamtes für Naturschutz (BfN). Dessen Ergebnisse sollen dazu beitragen, das Bestandsmanagement von Huftieren zu verbessern und deren Wirkung auf Ökosysteme weiter zu erhellen. Das Veröffentlichen der Ergebnisse ist für Herbst 2023 geplant. Die Nationalparks führen das Monitoring seit dem 1. Juni 2023 fort, um die vorherigen Messergebnisse mit den aktuellen Beständen zu vergleichen.
Auswirkungen auf das Ökosystem
Die Forschungen fanden in den Nationalparks Bayerischer Wald, Berchtesgaden, Eifel, Hainich, Harz, Hunsrück-Hochwald, Kellerwald-Edersee, Müritz und Schwarzwald sowie im Wildnisgebiet Königsbrücker Heide statt. Mit Hilfe des Monitorings soll es in Zukunft möglich sein, schutzgebietsübergreifend Zusammenhänge zwischen den Populationsgrößen und der Wirkung der Huftiere auf ihr Ökosystem zu erkennen.
Nur so könne ein sinnvolles Management der Bestände von Rothirsch, Reh und Wildschwein erfolgen. „Das Monitoring der Huftierpopulationen ist ein entscheidender Teil des Managementprozesses in Schutzgebieten. Es liefert wichtige Daten zur Entwicklung der Wildtierbestände. Es dient auch als Grundlage, Rechtfertigung und Erfolgskontrolle für die Regulierung der Wildtierbestände“, sagt Projektleiter Marco Heurich.
Der Text ist eine leicht bearbeitete Pressemitteilung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau.
Hier das Original mit weiteren Fotos.
Der Rothirsch ist öfters Thema in Waldfreund.in.
Foto: Ein mit einer Fotofalle aufgenommenes Portrait eines Rothirsches. Der Rothirsch ist das am häufigsten vorkommende Huftier in den Nationalparks in Deutschland. / © Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald