Vom Zukunftswald lernen
Der Zukunftswald Unterschönau ist neuer Partnerwald der Wald-Allianz – lernen wie Waldumbau gelingt.
Hamburg, 3.10.2023. Die Umweltstiftung Greenpeace und der Verein Bergwaldprojekt bringen ihre gemeinsame Waldfläche in Thüringen als Lernort in die Wald-Allianz ein. Ziel ist es zu erproben, wie eine zukunftsfähige Waldentwicklung und eine naturnahe Nutzung gelingen können.
Sandra Güntner, Geschäftsführerin und Vorständin der Umweltstiftung Greenpeace, Stephen Wehner, geschäftsführender Vorstand des Bergwaldprojekts, sowie Yvonne Bohr, Biologin bei der Naturwald Akademie und Koordinatorin der Wald-Allianz, haben die Vereinbarung zur zukünftigen Kooperation unterzeichnet.
Gegenstand der Kooperation ist der „Zukunftswald Unterschönau“ in Thüringen, eine etwa 200 Hektar große Waldfläche, welche die Umweltstiftung und der Verein Bergwaldprojekt Ende 2020 erworben haben. Die Fläche besteht noch zu rund 70 Prozent aus Fichtenmonokultur. Diese wollen die Partner behutsam zu einem gesunden und naturnahen Mischwald umbauen.
Projekt soll Schule machen
„Unser Wald steht derzeit noch beispielhaft für einen Großteil der intensiv genutzten, naturfernen Forste in Deutschland. Mit unserem Projekt wollen wir ein Vorbild für eine naturnahe Waldnutzung schaffen und ihren Wert für Natur und Gemeinwohl herausstellen“, sagt Sandra Güntner von der Umweltstiftung Greenpeace. „Wir hoffen, dass unser Pilotprojekt Schule macht.“
Der Wald in Unterschönau ist, nach der Landeswaldoberförsterei Reiersdorf in Brandenburg, der zweite Lernort der Wald-Allianz. Die geschlossene Vereinbarung beinhaltet die ökosystembasierte Bewirtschaftung der Fläche nach den fünf waldökologischen Prinzipen der Wald-Allianz (www.wald-allianz.de/ueber-uns/leitlinien/), die Erhebung wissenschaftlicher Daten sowie den fachlichen Erfahrungsaustausch. „Dies sind wichtige Eckpfeiler eines zukunftsfähigen Umgangs mit unseren Wäldern. Naturnahe, resiliente Wälder sind unabdingbar für Klima- und Biodiversitätsschutz“, so Yvonne Bohr von der Naturwald Akademie.
Übernutzte Forste umwandeln
Die Wald-Allianz ist eine Initiative von Naturschutzorganisationen, wissenschaftlichen Instituten und ökologisch orientierten Fachleuten für den Wald. Die Allianz arbeitet an einer Waldwende, die auf einem ökosystembasierten Waldmanagement gründet. Sie hat das Ziel, die vom Menschen stark übernutzten Forste in naturnahe und damit resiliente Waldökosysteme zu wandeln und so deren unverzichtbare Leistungen dauerhaft zu erhalten. Die Wald-Allianz hat ein ökosystembasiertes Waldentwicklungskonzept erarbeitet, das in ihren Partnerwäldern praktisch erprobt und wissenschaftlich begleitet wird.
Der Text ist eine Pressemitteilung der Wald-Allianz.
Waldfreund.in hat die Allianz in das Netzwerk aufgenommen.
Fotos: Gemeinsam für die Zukunft des Waldes (von links): Stephen Wehner, geschäftsführender Vorstand des Bergwaldprojekts, Yvonne Bohr, Biologin bei der Naturwald Akademie und Koordinatorin der Wald-Allianz und Sandra Güntner von der Umweltstiftung Greenpeace (© Christian Bartsch/Greenpeace und Wald-Allianz).