
Wald und Naturschützer schützen
In der Demokratischen Republik Kongo stehen Wald und Naturschützer unter massivem Druck – eine Unterschriftenaktion soll darauf aufmerksam machen.
Kinshasa, 14. Juli 2025. Die Waldschutzorganisation Rettet den Regenwald e. V. ruft zur Teilnahme an einer Unterschriftenaktion auf. Es geht um die Bewahrung der Wälder in der Demokratischen Republik Kongo und um die Sicherheit von Menschen, die sich vor Ort für Waldschutz einsetzen.
Gorillas, Bonobos, Okapi – die Demokratische Republik Kongo (DRK) ist eines der Länder mit der größten Artenvielfalt der Welt. Doch illegaler Holzeinschlag stellt eine ernsthafte Bedrohung dar. Deshalb kämpfen viele Einheimische für den Naturschutz und Menschenrechte. In der Folge werden sie schikaniert und strafrechtlich verfolgt.
Die Forderung an die Ministerin für Umwelt und nachhaltige Entwicklung der DRK, in cc an internationale Geber der Central African Forest Initiative (CAFI), darunter die deutsche Regierung:
„Beenden Sie die Verfolgung, Verhaftung, Einschüchterung und Schikanierung von Wald- und Menschenrechtsaktivisten. Stärken Sie den Umweltschutz.“
Das Kongobecken beherbergt den zweitgrößten Regenwald der Welt. 60 Prozent davon liegen in der Demokratischen Republik Kongo – und machen sie zu einem Mega-Biodiversitätsland. Präsident Felix Tshisekedi preist das Land als „Lösungsland“ im Kampf gegen die Klimakrise und den Verlust der biologischen Vielfalt. Internationale Geber wie Deutschland und die Europäische Union unterstützen dies mit Millionen von Euro.
Ungezählte mutige Frauen und Männer – vor allem Angehörige indigener Völker und lokaler Gemeinschaften – kämpfen dafür, diese Wälder für uns alle zu schützen.
Die Regierung im Kongo soll mehr tun
Leider trägt, nach Ansicht der Umweltschützer, die kongolesische Regierung ihren Teil dazu nicht bei:
- Wald- und Menschenrechtsaktivisten werden von Unternehmen, mächtigen Einzelpersonen und staatlichen Behörden wie Militär, Polizei, Staatsanwaltschaft und Gerichten eingeschüchtert, schikaniert, verfolgt und verhaftet.
Um beispielhaft einen aktuellen Fall zu nennen: Im November verurteilte ein Gericht in der Provinz Maniema den Umweltschützer Yahya Mirambo Bin Lubangi zu einer sechsmonatigen Haftstrafe und einer saftigen Geldstrafe. Lubangi arbeitet für die lokale Organisation SOCEARUCO im Kampf gegen illegalen Holzeinschlag, insbesondere von Palisander.
- Die Regierung hält Vorschriften im Forstsektor nicht ein, so die Initiatoren der Petition, die die Natur und die Rechte der indigenen Völker schützen sollen. So hat das seit 2002 geltende Moratorium für neue Abholzungskonzessionen die illegalen Aktivitäten und den Holzschmuggel nicht gestoppt.
Das Ergebnis: in kaum einem Land wird mehr abgeholzt.
„Wir fordern unsere Regierung auf, sich dafür einzusetzen, dass die Bedrohungen und Verhaftungen von Umweltschützern gestoppt werden, indem sie den Schutz dieser Helden im Schatten gewährleistet“, sagte Josué Aruna, Exekutivdirektor des Netzwerks Congo Basin Conservation Society.
Hier geht es zur Kampagnen-Seite.
Mehr über Kongo bei Waldfreund.in.
Foto: © Rettet den Regenwald / Mathias Rittgerott