Wald statt Asphalt

Wald statt Asphalt

7. Mai 2025 Aus Von waldreporter

Arneo-Wald in Italien vor Porsches Expansions-Plänen gerettet – „Erfolg für die Aktion Wald statt Asphalt“.

Hamburg, 7. Mai 2025. Umweltschützern von Robin Wood (Deutschland) und Custodi del Bosco d’Arneo (Italien) ist es nach eigenen Angaben gelungen, Porsche zu stoppen. Der Hersteller sogenannter Sportwagen plante in Apulien, Süditalien, eine Teststrecke zu bauen.

Ursprünglich hatte das Unternehmen vor, den mitten in einem Natura 2000-Schutzgebiet gelegenen wertvollen Steineichenwald abzuholzen. Der Plan war, die dortige Auto-Teststrecke zu erweitern. Das Unternehmen gab diesen Plan aber kürzlich auf. Grund dafür seien auch die massiven Proteste vor Ort in Apulien und am Stammsitz von Porsche in Stuttgart gewesen, so die Umweltschützerinnen und Umweltschützer. Vom Unternehmen selbst gibt es dazu im Bereich „Pressemitteilungen“ auf der Konzernwebseite keine Stellungnahme.

Zum erfolgreichen Abschluss der Kampagne „Eichen schützen – Porsche stoppen“ übergaben Umweltschützer von Robin Wood und den Custodi del Bosco d’Arneo über 50.000 Protest-Unterschriften an die EU-Kommission.

„Politischer Protest wirkt“, sagt Annika Fuchs, Mobilitätsreferentin bei Robin Wood. „Porsche ist von seinem Vorhaben abgerückt, den alten Steineichenwald Bosco d’Arneo abzuholzen. Dies ist ein wichtiger Erfolg für Wälder, Klima und Zivilgesellschaft, den wir gemeinsam mit unseren italienischen Partnerinnen und Partnern, den Custodi del Bosco d’Arneo, erstritten haben. Wir übergeben heute unsere Protestunterschriften an die EU-Kommission, um deutlich zu machen, dass sie Naturschutzrecht konsequent durchsetzen muss, auch wenn starke wirtschaftliche Interessen wie die eines Autokonzerns dagegen stehen.“

50.000 Unterschriften dagegen

Emanuele Larini, Präsident der Custodi del Bosco d’Arneo, ergänzt: „Wir freuen uns über die Entscheidung von Porsche, seinen zerstörerischen Plan noch einmal zu überdenken. Zugleich fordern wir die formelle Aufhebung des Projektabkommens zwischen der Region Apulien und Porsche, um richtig feiern zu können. Unsere heutige Anwesenheit in Brüssel ist eine Erinnerung daran, dass über 50.000 italienische und deutsche Bürgerinnen und Bürger gefordert haben, den Wald langfristig zu schützen.“

Larini ist demnach stolz auf die erfolgreiche, europäische Partnerschaft mit Robin Wood und anderen Waldschützern und Unterstützern. Die Partnerschaft beweise, wie weit die Sorgen um den Schutz des europäischen Naturerbes vor den Begehrlichkeiten privater Unternehmen wie Porsche und vielen anderen gehen.

Am 27. März hatte Antonio Gratis, CEO des Nardò Technical Center, einer Tochtergesellschaft von Porsche Engineering, bekannt gegeben, dass das Unternehmen die Pläne zur Erweiterung des NTC-Testgeländes im süditalienischen Apulien fallen lässt. Dadurch bleiben rund 200 Hektar Naturraum erhalten. Das Unternehmen führte die wirtschaftliche Situation in der Automobilindustrie als einen wichtigen Grund für seine Entscheidung an.

Der Ausbau der Auto-Rennstrecke war von Anfang an auf Widerstand gestoßen, weil Porsche eigene Gewinninteressen über den Naturschutz und die Belange der Allgemeinheit stellen wollte. Robin Wood hatte unter anderem mit Protestaktionen in Stuttgart und Wolfsburg anlässlich der Hauptversammlungen von Porsche und dem Mutterkonzern VW, mit einer symbolischen Umbenennung des Porscheplatzes in Stuttgart sowie Baumpflanzaktionen, internationalen Demonstrationen und einer Pressekonferenz in Apulien den Autokonzern zum Umlenken aufgefordert.

 

Der Text ist eine gekürzte und redigierte Pressemitteilung von Robin Wood.
Waldfreund.in berichtete hier über den Protest.
Mehr darüber auch auf der Webseite von Wald statt Asphalt.
Zum Newsroom des Unternehmens.

Foto: Robin Wood/Custodi del Bosco d’Arneo