„Wald statt Monsterfabrik“
Aktivisten besetzen Wald – Protest gegen die „Monsterfabrik“ von Tesla.
Hamburg, 4. März 2024. Aus Protest gegen die geplante Erweiterung haben Aktivisten eines breiten Bündnisses den Kiefernwald nahe des Tesla-Werks in Grünheide (Landkreis Oder-Spree) besetzt. Mit beteiligt sind Aktivisten von Robin Wood. Sie haben unter dem Motto „Wald statt Monsterfabrik“ eine Holzplattform in einem der Baumwipfel befestigt, auf der Kletternde verweilen können. Die Protestierenden fordern von Tesla sowie von den Verantwortlichen in Gemeinde, Land und Bund, alles zu tun, um die Erweiterung zu stoppen und eine klimagerechte Mobilitätswende voranzubringen.
„Wir sind heute hier, um Tesla-Chef Elon Musk und allen die ihm helfen, seine Gigafabrik noch größer zu machen, die rote Karte zu zeigen. Musk will vor den Toren Berlins große Waldflächen für die Produktion von Millionen Elektroautos roden und versiegeln. Das gefährdet die Trinkwasserversorgung der ganzen Region, schadet dem Klima und bremst die Verkehrswende aus.“, sagt Robin-Wood-Aktivistin Lotte. „Wir solidarisieren uns mit den Besetzern und mit den Einwohnern Grünheides, die mit großer Mehrheit gegen den Ausbau gestimmt haben. Der Wald muss bleiben!“
Eine Mehrheit dagegen
Bei einer Befragung der Bürgerinnen und Bürger Grünheides hat eine Mehrheit von 63,5 Prozent gegen die Tesla-Erweiterung gestimmt. Die Wahlbeteiligung lag bei über 70 Prozent. Noch haben die Vertreter der Gemeinde Grünheide nicht über den Bebauungsplan entscheiden. Robin Wood fordert sie auf, das Votum der Bürgerinnen und Bürger nun umzusetzen. Auch der Finanzausschuss des Landtags hat noch die Möglichkeit, einem Verkauf der Fläche nicht zuzustimmen.
Tesla plant, mit der Erweiterung seiner „Gigafabrik“ die Produktionskapazitäten von 500.000 auf eine Million Fahrzeuge zu steigern. Zusätzlich zum 300 Hektar großen bestehenden Werksgelände, welches teilweise in einem Wasserschutzgebiet liegt, sollen noch einmal 100 Hektar Wald für das Logistikzentrum zur Produktion von E-Autos und Autobatterien zerstört und versiegelt werden.
„Wir demonstrieren hier in Grünheide auch für eine echte Mobilitätswende“, sagt Annika Fuchs, Mobilitätsreferentin der Waldschutzorganisation. „Die Herausforderung liegt darin, eine umweltgerechte Mobilität für alle zu schaffen, sowohl in der Stadt als auch auf dem Land.“ Das erfordere den Ausbau von Bus und Bahn in der Fläche und eine Abkehr vom autozentrierten Verkehrssystem. Autos würden die Verkehrswende blockieren, weil sie bei Produktion und Nutzung enorm viel Energie und Ressourcen verschlingen.
Der Text ist eine leicht bearbeitete Pressemitteilung von Robin Wood. Hier das Original.
Weitere Waldbesetzungen bei Waldfreund.in.
Foto: Robin Wood