
Wald – Erholungsort für die Psyche
Junge Menschen sollen den Wald als Erholungsort nutzen – das Projekt Forest4Youth schlägt Therapiewälder bei psychischen Leiden vor
Malchin, 10. Juli 2025 – Mitwirkende des Projekts Forest4Youth haben ein innovatives Verfahren vorgeschlagen: die Erforschung der therapeutischen Kraft des Waldes. Angesichts der psychischen Probleme von Jugendlichen soll Wald zur Verbesserung von deren Wohlbefinden beitragen.
Demnach leiden heute 17,5 Prozent der jungen Menschen in Nordwesteuropa an psychischen Störungen. Dazu zählen Depressionen, Angstzustände oder Suchterkrankungen. Die psychiatrischen Dienste haben Schwierigkeiten, den wachsenden Bedarf nach Therapien zu decken. Daher sei es unerlässlich, die therapeutische Unterstützung durch die Integration vielfältiger, zugänglicher und nachhaltiger Ansätze neu zu denken.
Der Wald – ein natürlicher Erholungsort
Forschungsergebnisse zeigen, dass das Eintauchen in den Wald einen direkten und positiven Einfluss auf die psychische Gesundheit hat. Vor allem bei Depressionen und Angstzuständen kann es Stress abbauen, die Stimmung verbessern und die Konzentration fördern. Dennoch führen diese natürlichen Therapien eher ein Nischendasein.
In Nordwesteuropa gibt es genug große Waldflächen und Naturgebiete, die Jugendliche bei psychischen Problemen nutzen könnten. Zur Integration des Waldes in therapeutische Maßnahmen schlägt Forest4Youth folgende Maßnahmen vor:
- Identifizierung von Pilot-Therapiewäldern in mehreren europäischen Ländern
- Entwicklung eines Betreuungsprotokolls, das reales Eintauchen in den Wald mit virtueller Realität kombiniert
- Begleitung von Jugendlichen in therapeutischen Waldprogrammen
- Schulung von Fachkräften für psychische Gesundheit und von Förstern
- Einrichtung von Referenz-Schulungszentren
Internationaler Ansatz
Forest4Youth basiert auf der erstmaligen Zusammenarbeit von Fachkräften für psychische Gesundheit und Eigentümern und Verwaltern von Wäldern und Grünflächen. Ziel ist die Entwicklung zugänglicher und großflächig umsetzbarer Lösungen, damit junge Menschen von diesen Therapien profitieren können. Das Projekt fordert außerdem Entscheidungsträger der Verwaltung auf, diese Lösungen in die Gesundheits- und Raumordnungspolitik zu integrieren.
Weitere Informationen zum Projekt: mentalnet.eu und forest4youth.nweurope.eu
Der Text ist eine redigierte Pressemitteilung von Landesforst MV. Hier das Original.
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Foto: © Eric Leijenaar / pixelio.de