Wald erhalten und Geld verdienen

Wald erhalten und Geld verdienen

16. Februar 2023 Aus Von waldreporter

Alternativen zum Holzverkauf für Waldbesitzende


Die zwei Millionen Waldbesitzerinnen und -besitzer in Deutschland können ihr Geld bisher nur mit dem Verkauf von Holz verdienen. Das soll sich ändern, indem die Natur- und Klimaleistungen der Wälder honoriert werden, zum Beispiel mit Waldzertifikaten. Hier ist die Politik gefragt, Fördertöpfe zu schaffen.

Das schlägt Senior Researcher Hannes Böttcher im aktuellen Podcast des Freiburger Öko-Instituts vor. Denn immer noch würden in Deutschland viel zu viele Bäume gefällt und mehr Holz verbraucht, als hierzulande angebaut werden kann, so das Institut. Die Klimaziele seien nicht erreichbar, ohne den Wald als sogenannte „Senke“ – die den CO2-Gehalt der Luft verringert – zu nutzen.

Bäume speichern im Holz CO2. Ein Kubikmeter Holz hat in seinem Wachstum etwa ein bis zwei Tonnen CO2 aufgenommen und gelagert. Wird nun dieses Holz verfeuert oder zu Wegwerfprodukten wie Kaffeebechern oder Toilettenpapier verarbeitet, gelangt dieses CO2 wieder in die Atmosphäre, sagt Böttcher im Podcast „Ist der Wald noch zu retten?“. Deshalb dürfe Holz als Material im Idealfall nur für langlebige Produkte wie Möbel oder Dämmungen verwendet werden, damit das CO2 weiter gebunden bleibt.

Böttcher nennt als „Rezept für die Zukunft“, dass Wälder geschaffen werden müssten, die anpassungsfähig sind an den Klimawandel. Das bedeutet, dass sich der Wald ändern soll, eine Aufgabe für alle Waldbesitzerinnen und -besitzer. Hier geht es einerseits um die Baumarten-Zusammensetzung: „Da wir nicht wissen was kommt“, so Böttcher, „können wir jetzt noch nicht sagen, welche Baumarten sich eignen“. Deshalb müsse das Waldinnenklima verbessert werden: damit die Bäume bei Hitze keinen Sonnenbrand bekommen und das Wasser zirkulieren kann. Dann können junge Bäume gut nachwachsen und „der Wald kann sich selbst im Klimawandel helfen“.

Der Podcast „Wenden bitte!“ des Öko-Instituts richtet sich an alle mit politischem und ökologischem Interesse aus Politik, Wissenschaft, Medien, NGOs und Öffentlichkeit. Den Podcast moderieren Nadine Kreutzer, Journalistin und Moderatorin, und Mandy Schoßig, Leiterin Öffentlichkeit & Kommunikation am Öko-Institut. Rund eine Stunde lang sprechen Sie mit einem Experten bzw. einer Expertin aus dem Öko-Institut über anstehende Nachhaltigkeitstransformationen – genug Zeit für die „Langstrecke der Umweltpodcasts“.

Zum Podcast „Ist der Wald noch zu retten?“ des Öko-Instituts

 

 

Der Text ist eine Pressemitteilung des Öko-Instituts.

Foto: Jaymantri von Pexels