Wälder und Wiesen für die Wildkatze
Naturnahe Wälder sind das Revier der Wildkatze – BUND sucht Verbündete
Berlin, 1. August 2024. Die Europäische Wildkatze kehrt langsam in ihren ursprünglichen Lebensraum zurück. Mit dem im Bundesprogramm Biologische Vielfalt geförderten Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“ unterstützt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) deren Ausbreitung.
Ein Wildkatzenwald von morgen ist unaufgeräumt, strukturreich und gefährdungsarm. Der BUND erklärt in einer neuen zwölfseitigen Broschüre, was das bedeutet und wie ein Wildkatzenwald entstehen kann. Darin gibt der Verband Praxisempfehlungen für Flächenbesitzende und -bewirtschaftende und lädt sie ein, sich zu beteiligen.
„Die Europäische Wildkatze ist auf vernetzte, naturnahe Laub- und Mischwälder mit Lichtungen und angrenzenden Wiesen angewiesen. Sie meidet offene, ausgeräumte Landschaften. Umso strukturreicher der Lebensraum, desto geeigneter ist er für die Wildkatze,“ sagt BUND-Projektleiterin Friederike Scholz. Naturnahe Laub- und Mischwälder wären allerdings insgesamt von Nutzen.
Sie soll sich weiter ausbreiten
Scholz wendet sich direkt an Waldbesitzende und nennt konkrete Beispiele: „Indem Sie dauerhaftes Totholz im Wald belassen, schaffen Sie für die Wildkatze Verstecke als Ruheplätze und für die Jungenaufzucht. Indem Sie Feldgehölze erhalten, ermöglichen Sie der Wildkatze eine erfolgreiche Mäusejagd. Um Gefahren für die Art zu vermeiden, raten wir, bei Waldarbeiten Rücksicht auf die Jungenaufzuchtzeit zu nehmen.“
Die Wildkatze soll sich in ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet wieder ausbreiten. Deshalb sucht der BUND nach weiteren Menschen und Organisationen, die sich mit uns für die Wildkatze engagieren. Die Maßnahmen haben positive Auswirkungen, nicht nur für die Wildkatze. Sie tragen auch zu mehr Klimastabilität im Wald bei, von der die Menschen profitieren.
Die Naturschutzorganisation will bis 2028 in zehn Bundesländern weitere Wildkatzenwälder gestalten. Flächenbesitzende haben die Entscheidungshoheit darüber, welche Maßnahmen auf ihrem Land umgesetzt werden. Der BUND unterstützt mit seiner Wildkatzen-Expertise und vielen ehrenamtlichen Helfern. Der Aufruf richtet sich an Forstverwaltungen, Privatwaldbesitzende sowie andere Waldnutzende aus den Bereichen Forst, Landwirtschaft, Jagd, Grundbesitz, Verwaltung, Kommunen und Kirche.
Der Text ist eine leicht bearbeitete Pressemitteilung des BUND.
Zur Projektseite „Wildkatzenwälder von morgen“ geht es hier.
Es gibt einen Flyer „Gemeinsam Lebensräume für die Wildkatze schaffen“ und
im Magazin „Die Wildkatze“ berichten Försterinnen und Förster über die
Zusammenarbeit mit dem BUND für die Wildkatze.
Über Wildkatzen bei Waldfreund.in.
Foto: Thomas Stephan / BUND