Tag der Waldbesitzerinnen

Tag der Waldbesitzerinnen

8. März 2024 Aus Von waldreporter

Eigentlich weltweit Tag der Frauen – heute, am 8. März – Waldbesitzerinnen in Bayern spielen eine wichtige Rolle.

Freising, 8. März 2024. In Bayern gibt es mehr Waldbesitzerinnen als häufig gedacht. Erbschaften, gewachsenes Interesse, aber auch die Folgen des Klimawandels rufen zunehmend mehr Frauen auf den Plan, sich für ihren Wald zu engagieren.

Ein Merkblatt der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) gibt Hintergrundinformationen über deren Motive und Interessen. Das Merkblatt liefert zudem Anregungen, um Waldbesitzerinnen zu aktivieren.

Waldbesitz ist faktisch keine Männerdomäne mehr. Durch den Strukturwandel in der Landwirtschaft, wonach Wald paritätisch an Söhne und Töchter übergeben wird, und dem wachsenden Selbstbewusstsein von (jungen) Frauen, sich um die Waldbewirtschaftung zu kümmern, gewinnen Waldbesitzerinnen weiter an Bedeutung.

Sie besuchen Fortbildungsveranstaltungen und eignen sich Waldwissen und Fertigkeiten an. Mütter und Väter nehmen zunehmend ihre Töchter zu Waldbegängen mit und beziehen sie bei Fragen zur Waldbewirtschaftung auch langfristig mit ein. Frauen wollen kompetent über den Wald mitreden und aktiv werden. Gerne nutzen sie bei direkter Ansprache entsprechende Angebote.

Waldstatistik

In Bayern gibt es laut 3. Bundeswaldinventur (BWI 3) gut 2,6 Millionen Hektar Wald. Das entspricht rund einem Drittel der Landesfläche. 1,42 Millionen Hektar gelten als Privatwald. Dies schließt Frauen und Männer (1,24 Mio. ha) sowie Kirchen und Stiftungen als Eigentümerinnen (179.000 ha) mit ein. Darüber hinaus gibt es Körperschaftswald im Eigentum von Kommunen und Städten (ca. 322.000 ha), den Staatswald (ca. 778.000 ha) und den Bundeswald (ca. 54.000ha).

Der Privatwaldbesitz in Bayern verteilt sich auf insgesamt 700.000 Waldbesitzende. Gut 40 Prozent der natürlichen Personen, die Wald besitzen, sind weiblich. Knapp ein Drittel des Privatwaldbesitzes ist in alleinigem oder im Miteigentum von Frauen (ca. 442.000 ha). Der durchschnittliche Waldbesitz von Frauen liegt bei knapp zwei Hektar und damit etwas unterhalb des durchschnittlichen Waldbesitzes von Männern. Waldbesitzerinnen sind überwiegend zwischen 40 und 70 Jahre alt und leben eher im ländlichen Raum.

Wenn sie in (Groß-)Städten leben, gibt es Frauen sehen Waldbesitz häufig als generationenübegreifendes Familienprojekt. Ergebnisse aus einem LWF-Projekt namens „Fem4Forest – Wald in Frauenhänden“ machen dies deutlich.

 

Der Text ist ein Auszug aus dem LWF-Merkblatt Nr. 51 „Waldbesitzerinnen in Bayern“. Das Merkblatt steht hier zum Download.

Die LWF steht im Netzwerk von Waldfreund.in.

Foto: Praxiserfahrung an der Motorsäge können Frauen unter anderem bei der Bayerischen Waldbauernschule in Kelheim sammeln. © Tobias Hase / waldwissen.net