Deutschlands „Supertanne“ kommt wieder aus Thueringen
Der Weihnachtsbaum sorgt am Brandenburger Tor und auf dem Pariser Platz für Stimmung.
Zum achten Mal in Folge schmückt ein Weihnachtsbaum aus Thüringen das Brandenburger Tor und den Pariser Platz – eine 15 Meter hohe Nordmanntanne aus der Gemeinde Lederhose (Forstamt Jena-Holzland). Den Transport, das Aufstellen und Schmücken mit 30.000 Lichtpunkten (lt. Wikipedia) sponsert seit 2015 die Lekker Energie AG, Berlin.
„Unser Baum in Berlin ist eine tolle Werbung für unseren Wald. Die öffentliche Aufmerksamkeit der logistisch anspruchsvollen Aktion verdeutlicht zugleich wie bedeutend und leistungsstark die Forstwirtschaft im Freistaat ist“, sagt Forstministerin Susanna Karawanskij. Der Weihnachtsbaum habe in Deutschland eine tief verwurzelte Tradition, symbolisiere familiäre Verbundenheit und lasse die Herzen an den Feiertagen höherschlagen. Zugleich würden die meisten Weihnachtsbäume aus heimischem Anbau stammen und sind eine bedeutende Einnahmequelle für die Forstwirtschaft. Diese werde gebraucht, um nach den vergangenen Schadjahren die dringend nötige Wiederbewaldung sowie den klimaresilienten Waldumbau zu finanzieren, so Karawanskij.
Eine Fällcrew nimmt sich die etwa 40-jährige Tanne aus Privatbesitz vor, ein Schwerlastkran verfrachtet sie auf einen Tieflader. Dabei achtet die Crew darauf, keinerlei Äste zu brechen oder die Krone zu beschädigen. Dann folgt der Transport nach Berlin, wo ihn das Technische Hilfswerk entlädt und aufstellt. Sechs Dekorateurinnen benötigen fast eine ganze Woche, um den Baum zu schmücken.
Zwecks Kür der „Supertanne“ haben Försterinnen und Förster in Thüringen zuvor ein regelrechtes „Weihnachtsbaum-Casting“ veranstaltet. Der Baum sollte zwischen 15 und höchstens 23 Meter hoch sein, ein rundum volles, kegelförmiges Nadelkleid tragen und keinerlei Holzfehler oder Wuchsanomalien aufweisen. Zusätzlich muss er mit einem Schwerlastkran und einem überbreiten Tieflader am Standort gut erreichbar sein. „Ein Baum hat, will er Deutschlands prominentester Weihnachtsbaum werden, allerhöchsten Ansprüchen nicht nur in Bezug auf Optik, sondern auch auf Stabilität, zu genügen“, sagt Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Die zurückliegenden Dürrejahre hatten die Auswahl eines geeigneten Baumes eingeschränkt.
Der (hier leicht redigierte) Text von Horst Sproßmann erschien in den Medieninformationen von ThüringenForst
Fotos: © Horst Sproßmann / ThüringenForst
Übrigens: Eine Rotfichte aus dem Stift Neuzelle nahe Eisenhüttenstadt schmückt dieses Weihnachtsfest das Kanzleramt. Der Baum stammt aus PEFC-zertifiziertem Anbau. Andreas W. Bitter, Präsident der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW) und Vorsitzender von PEFC Deutschland, sowie Christian Burkhardt vom Waldbesitzerverband Brandenburg haben die Fichte an Bundeskanzler Olaf Scholz „übergeben“. Zur ganzen Story auf der PEFC-Webseite geht es hier.