Schnellabschuss von Wölfen bald möglich

Schnellabschuss von Wölfen bald möglich

24. Oktober 2023 Aus Von waldreporter

Jäger und Bauern begrüßen den Vorschlag aus dem Umweltministerium zum Schnellabschuss von Wölfen.

Berlin, 24. Oktober 2023. Der Deutsche Jagdverband (DJV) begrüßt Vorschlag des Bundesumweltministeriums, Bauern und Weidetierhaltern geht er nicht weit genug, Naturschützer fürchten, es würden die „falschen“ Wölfe getroffen.

Der Vorschlag zu Schnellabschüssen von Wölfen, den Bundesumweltministerin Steffi Lemke Mitte Oktober präsentiert hat, ist auf ein gemischtes Echo gestoßen. Ohne DNA-Nachweis soll künftig nach einem erstmaligen Nutztierriss in einer geschützten Herde der Abschuss von Wölfen in einem Umkreis von einem Kilometer und innerhalb von 21 Tagen erlaubt sein.

Der DJV sieht das als einen „weiteren kleinen Schritt in die richtige Richtung“. Es sei allerdings nicht verständlich, warum das Bundesumweltministerium erst jetzt diese Möglichkeit einräumt und bisher verhindert hat. Der Vorschlag für Schnellabschüsse beschleunige zwar die Hilfe für betroffene Nutztierhalter. Es handle sich aber bestenfalls um ein „Wolfsrissmanagement“, nicht aber um ein regional differenziertes Bestandsmanagement. Der DJV widerspricht damit Umweltministerin Steffi Lemke vehement und fordert weiterhin die Umsetzung des Koalitionsvertrags.

Bestandsmanagement erforderlich

Ein aktuelles Gutachten des Staatsrechtlers Professor Michael Brenner zeige auf, wie bereits jetzt ein europarechtskonformes regional differenziertes Bestandsmanagement möglich sei. Die Jäger fordern Steffi Lemke auf, den günstigen Erhaltungszustand des Wolfes für die atlantische und die kontinentale biogeografische Region umgehend nach Brüssel zu melden.

Weiterhin fordert der Dachverband der Jäger die Herabstufung des Schutzstatus für den Wolf auf europäischer Ebene von Anhang Vier zu Anhang Fünf. Das ermögliche den Mitgliedstaaten mehr Spielräume im Management. Eine Einzelfallgenehmigung für den Abschuss von Wölfen sei dann – entgegen der Aussage von Bundesministerin Lemke – nicht mehr notwendig.

Das Bundesumweltministerium strebt zur Umsetzung des Vorschlags zu Schnellabschüssen einen Beschluss der Umweltministerkonferenz Ende November 2023 an. Ungeachtet dessen appelliert der DJV an die zuständigen Landesregierungen, praxisnahe Vereinfachungen umgehend umzusetzen.

 

 

Der Text ist eine leicht bearbeitete Pressemitteilung des DJV, die hier im Original nachzulesen ist.

Mehr Wolf bei Waldfreund.in.

Foto: Willi Rolfes/DJV