Forstwirtschaftsrat: Novelle des Bundeswaldgesetzes in die Tonne

Forstwirtschaftsrat: Novelle des Bundeswaldgesetzes in die Tonne

10. Januar 2024 Aus Von waldreporter

 DFWR fordert vom Bundeskanzler den Stopp aller Belastungen – nein zur Novelle des Bundeswaldgesetzes.

Berlin, 10. Januar 2024 – Nachdem die Ampel-Spitzen Anfang Dezember Pläne zur Lösung der Haushaltskrise vorgestellt haben, stehen nach Ansicht des Deutschen Forstwirtschaftsrats (DFWR) die Verlierer fest: Land- und Forstwirtschaft sowie der gesamte ländliche Raum.

Der DFWR zeigt dafür großes Unverständnis: Beinahe jeden Tag bringe der Regierungsapparat in Brüssel und Berlin neue „bürokratische und völlig abwegige gesetzliche Regelungen“ hervor. Gleichzeitig streiche er wichtige finanzielle Unterstützungen, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Das werde zu einem dramatischen Höfesterben führen. Es führe auch zum Verlust von Arbeitsplätzen im ländlichen Raum und zu einem Anstieg der Preise für land- und forstwirtschaftliche Produkte, so der Forstwirtschaftsrat.

Sachfremde Politik

DFWR-Präsident Georg Schirmbeck fordert ein Ende dieser widersprüchlichen und sachfremden Politik: „Wir wollen und sollen zum Klimaschutz beitragen. Wir wollen und sollen den Waldumbau stemmen. Wie soll das funktionieren, wenn man uns die wirtschaftliche Basis für unsere Betriebe entzieht und wir den ökologischen Rohstoff Holz unter wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gar nicht mehr produzieren können?“

Wer der Forstwirtschaft nicht helfen wolle, solle einen großen Bogen um die Betriebe machen. Schirmbeck fordert den Bundeskanzler auf, für ein Belastungsmoratorium für den ländlichen Raum zu sorgen. „Hauen Sie die offensichtlich beabsichtigte Novelle des Bundeswaldgesetzes in die Tonne!“

Fehlentwicklungen

Die derzeit eingeleiteten Fehlentwicklungen führten darüber hinaus zu einer erheblichen Schädigung der gesamten Volkswirtschaft. Sie würden zudem den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährden. Georg Schirmbeck: „Welcher Forstbetrieb investiert denn unter den jetzt absehbaren Rahmenbedingen? Welcher Tochter und welchem Enkelkind kann man guten Gewissens die Betriebsnachfolge anvertrauen? Investitionen in Waldumbau und Klimaschutz muss man sich auch leisten können.“

Der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) ist die Stimme für rund zwei Millionen private und öffentliche Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer, die die Fläche von etwa 11,4 Millionen Hektar Wald in Deutschland nachhaltig pflegen und bewirtschaften. Die Mitgliedsorganisationen des DFWR vertreten den Privat-, Staats- und Körperschaftswald, die Forstwissenschaft, die mit der Forstwirtschaft verbundenen berufsständischen Verbände und weitere mit der Erhaltung und Förderung des Waldes und der Forstwirtschaft befasste Organisationen.

 

Der Text ist eine leicht bearbeitete Pressemitteilung des DFWR. Das Original ist hier.
Der DFWR bei Waldfreund.in.

Foto: © Igor Tsarev / IStockphotos