Nächtliche Schönheiten

Nächtliche Schönheiten

3. Februar 2022 Aus Von waldreporter

Ein Forschungsprojekt im Nationalpark Eifel zeigt: Viele der nachtaktiven Schmetterlinge sind wunderschön.

Die Verwaltung des Nationalparks Eifel hat eine hat eine Broschüre zu den dort nachgewiesenen und teilweise sehr seltenen Nachtschmetterlingen herausgegeben. Zu diesen Arten wurde bisher nur wenig geforscht. Im allgemeinen Sprachgebrauch werden sie oft verächtlich als Motten bezeichnet – grau und wenig ansehnlich. Tatsächlich sind viele der nachtaktiven Schmetterlinge wunderschön. Die rund 300 Seiten starke Broschüre ist die erste umfassende Dokumentation dieser Tiergruppe im Nationalpark Eifel.

Möglich wurde diese Forschung unter anderem durch sechs ehrenamtliche Schmetterlingsforscher, die in langen nächtlichen Beobachtungen das Arteninventar erfasst haben. Wichtigster Partner in diesem Projekt ist die Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen (Schmetterlingskundlern). Die Wissenschaftler um Wolfgang Wittland und Rudi Seliger lagen 273 Tage, aber vor allem Nächte auf der Lauer und lockten mit Lichtquellen und Ködern an zwölf ausgewählten Wald- und Grünlandbereichen über 90.000 Einzeltiere an. Dabei fanden sie 1337 Schmetterlings-Arten, darunter 1288 Nachtfalter-Arten. Dies sind rund 36 Prozent der für Deutschland bekannten Arten. Darunter sind 248 Arten mit einem Gefährdungsstatus in NRW. Zahlreiche Arten wurden für die Nordeifel bzw. NRW sogar zum ersten Mal nachgewiesen.

Andreas Wiebe, Leiter von Wald und Holz NRW sagt dazu: „Naturschutz, Artenschutz und der Erhalt der Biodiversität gehören zum Markenkern von Wald und Holz NRW. Besonders wichtig ist mir, dass die Diskussion um Biodiversität faktenbasiert erfolgt. Das ist leider nicht immer selbstverständlich. Die Forschung zu den Nachtfaltern im Nationalpark Eifel liefert wichtige Daten Entwicklung der Biodiversität in unseren Wäldern. Für diese Forschung arbeiten unsere Wissenschaftlerinnen und Wissen-schaftler gern gemeinsam mit ehrenamtlichen Naturschützern und Artenexperten. Das „Citizen Science Projekt“ im Nationalpark Eifel ist dafür ein gutes Beispiel.“

Der Text beruht auf einer Pressemitteilung von Wald und Holz NRW.
Hier der Link zur Webseite, wo die Broschüre zum Download bereitsteht:
https://www.wald-und-holz.nrw.de/aktuelle-meldungen/naechtliche-schoenheiten-im-nationalpark-eifel

Foto: Spanner (ohne deutschen Artnamen) / Rudi Seliger