Wertvolles Laubholz gut nachgefragt

Wertvolles Laubholz gut nachgefragt

30. März 2023 Aus Von waldreporter

Bei der sogenannten Submission erzielen die Landesforsten Schleswig-Holstein wieder gute Preise für Eichen und Eschen.

Vor kurzem sind rund 3860 Festmeter wertvolles Laubholz aus Schleswig-Holsteins Wäldern im Rahmen eines schriftlichen Meistgebotsverfahrens zum Verkauf gekommen. Diese Laubstammholz-Submissionen werden einmal im Jahr gemeinsam von der Schleswig-Holsteinischen Holzagentur für private und kommunale Waldbesitzer und von den Schleswig-Holsteinischen Landesforsten (Forst SH) auf dem Wertholzlagerplatz Daldorf sowie zeitgleich von den Kreisforsten Herzogtum Lauenburg und dem Stadtwald Lübeck auf dem Lagerplatz Lanken im Kreis Herzogtum Lauenburg ausgerichtet.

Über einen Zeitraum von drei Wochen haben die Verkäufer das Wertholz für die Interessenten zur Besichtigung präsentiert. Mit der gesamten Angebotsmenge sind diese Submissionen in Schleswig-Holstein ein bedeutsamer Verkaufstermin von Laubwertholz unter den rund 50 Wertholzsubmissionen in ganz Deutschland.

Hochwertiges Schneideholz für die Möbelproduktion

An den Submissionen haben sich 20 Bieter aus ganz Deutschland sowie aus Dänemark beteiligt. Zum Verkauf standen zwölf verschiedene Holzarten, vor allem Eichen und Eschen sowie geringe Mengen anderer Hölzer wie Ahorn, Kirsche, Erle, Ulme und Roteiche. Das wertvolle Laubholz geht vor allem an Furnierhersteller sowie Sägewerke, die daraus hochwertiges Schneideholz beispielsweise für die Möbelproduktion herstellen. Starke Eichen und Eschen sind auch bei Herstellern edler Fußbodendielen, wertvoller Schlossdielen sowie Tischen begehrt.

Gegenüber dem Vorjahr ist die Angebotsmenge 15 Prozent höher, weil die Bedingungen für die Holzernte im Herbst günstig waren. So sind rund 3160 Festmeter angefallen. Eiche erzielte insgesamt einen Durchschnittspreis von 712 Euro pro Festmeter, das sind qualitätsbedingt sechs Prozent weniger als im Vorjahr. Die Esche erzielte 311 Euro gegenüber 263 Euro im Vorjahr. Die Marktsituation ist damit für wertvolle Laubhölzer weiterhin sehr stabil.

Wertvolle Furniereichen

Das Höchstgebot der Submissionen erzielte eine Eiche der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten aus der Försterei Haale mit einem Spitzenpreis von 2389 Euro pro Festmeter. Dieser Stamm auf dem Lagerplatz Daldorf ist damit die sogenannte „Braut“ der Submissionen. Bei der Eiche handelt es sich um eine wertvolle Furniereiche. Käufer ist ein Furnierbetrieb aus Karlsruhe.

Der teuerste Einzelstamm der Submissionen ist ebenfalls eine Eiche auf dem Lagerplatz Daldorf aus der Försterei Lütjensee der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten. Mit einem Volumen von 6,04 Festmetern erzielte dieser bemerkenswerte Stamm mit einem Gebot von 2144 Euro pro Festmeter einen Gesamterlös von 12.958 Euro. Käufer ist ein Furnierbetrieb aus Münster (Westf.).

Knorriges Holz für Tischplatten

Ein besonders markanter Eschenstamm konnte von der Schleswig-Holsteinischen Holzagentur verkauft werden. Diese Esche aus der Forstbetriebsgemeinschaft Mittelholstein mit vier Metern Länge und 98 Zentimetern Durchmesser, somit 3,02 Festmeter, konnte zumPreis von 804 Euro pro Festmeter zugeschlagen werden. Aus solchen knorrigen Stammstücken entstehen zum Beispiel Massivholz-Tischplatten.

Der Waldbesitz in Schleswig-Holstein ist mit dem Ergebnis der diesjährigen Submissionen insgesamt sehr zufrieden. Die Preise für die wichtigste Holzart der Submissionen, für die wertvollen Eichen, sind gegenüber dem Vorjahr stabil geblieben, weil die Eiche in vielen Verwendungsbereichen weiterhin eine sehr gefragte Holzart ist.

Harald Nasse, Abteilungsleiter für Holzmarkt bei den Schleswig-Holsteinischen Landesforsten, und Manfred Quer, Geschäftsführer der Schleswig-Holsteinischen Holzagentur, bewerten das Ergebnis als Zeichen für einen stabilen Holzmarkt gleichermaßen positiv. Die alljährlichen Submissionen von wertvollem Laubholz gibt es bereits seit 51 Jahren. Sie sollen in besonderer Weise die Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft und sind ein besonderes Schaufenster für die Entwicklungen auf dem Laubholzmarkt verkörpern, so Forst SH.

 

Der Text ist eine (leicht bearbeitete) Pressemitteilung von Forst SH.

Einen Beitrag über „Seltene Hölzer“ gibt es unter Storys zu lesen.

Foto: © Forst SH