„Klimafabrik“ Wald

„Klimafabrik“ Wald

24. April 2023 Aus Von waldreporter

Die Berater von PwC Deutschland wollen Waldbesitzende und Unternehmen im Projekt „Klimafabrik Wald“ zusammen bringen – gemeinsames Ziel ist der Schutz des Klimas.

Waldbesitzende benötigen oft finanzielle Unterstützung für das Wiederaufforsten – Unternehmen wollen in vertrauenswürdige und transparente Klimaschutzprojekte investieren. Das Beratungsunternehmen PwC Deutschland will jetzt beide Seiten zusammen bringen und so für Klimaschutz sorgen.

In den vergangenen Jahren sind 450.000 Hektar Wald durch den Klimawandel in Deutschland verloren gegangen − die Wiederaufforstung und der zukünftige Erhalt stellen Waldbesitzer vor eine große finanzielle Herausforderung. Zugleich suchen immer mehr Unternehmen im Rahmen ihrer Dekarbonisierungsstrategie zur Erreichung ihres Net-Zero-Ziels nach wissenschaftlich fundierten Möglichkeiten, um Verantwortung für ihre nicht vermeidbaren CO2-Emissionen zu übernehmen.

Aus diesem Grund unterstützt die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC in Deutschland (PwC) Unternehmen. Sie sollen leichter mit Waldbesitzern in Kontakt treten können und in die klimagerechte Aufforstung zerstörter Forstflächen nach dem Wald-Klimastandard des Ecosystem Value Association e.V. (eva) investieren.

Regionale Engagements bevorzugt

„Bei vielen Klimaschutzprojekten im freiwilligen CO2-Markt kommt ein zu geringer Anteil der Gelder in den eigentlichen Projekten an. Die Leistungen sind schwer nachzuvollziehen und werden nicht regional, sondern eher in weit entfernten Ländern erbracht. Mit dem Wald-Klimastandard erhalten Unternehmen die Möglichkeit, direkt in regionale Projekte zu investieren. Ohne spekulative Mechanismen, dafür mit einem unmittelbar nachweisbaren Mehrwert für Umwelt und Klima“, erläutert Andreas Feiner, Partner bei PwC Deutschland.

Wenn ein Unternehmen für seine derzeit noch nicht reduzierbaren CO2-Emissionen mithilfe einer „Klimafabrik“ Verantwortung übernehmen möchte, tritt es mit PwC in Verbindung, um den Kontakt mit einer Waldbesitzerin oder einem Waldbesitzer aus der Region herzustellen. PwC berät die Unternehmen und Waldbesitzenden auf dem Weg in ihre Kooperation. Letztere setzen Aufforstung oder künftig auch den Umbau zerstörter Waldflächen zu einem klimaresilienten Mischwald um.

Unabhängige Prüfstellen wie zum Beispiel der TÜV überwachen und zertifizieren das Projekt. Das Unternehmen investiert damit direkt in den Erhalt und das Erbringen von Ökosystemleistungen des Waldes, wie CO2-Speicherung, Biodiversität und Erosionsschutz – und in ein Ökosystem, das über viele Jahrzehnte zur Reinigung der Luft beiträgt. Hilfestellung bei der Berichterstattung wie zum Beispiel unter der Science Based Target Initiative (SBTi) stellt PwC im Rahmen der Net-Zero-Beratung zur Verfügung.

Beitrag zum Naturschutz

Das finanzielle Engagement des Unternehmens richtet sich dabei streng nach den realen Kosten von Waldaufbau, -pflege und Überwachung der Maßnahmen über den gesamten Zeitraum. Im Mittelpunkt des PwC-Ansatzes steht dabei der Financial Contribution Claim, der auch vom WWF und vom Umweltbundesamt favorisiert wird. Bei diesem geht es nicht um die umstrittene „Neutralisierung“ der unternehmenseigenen CO2-Emissionen, sondern um einen belegbaren Beitrag zum Natur- und Klimaschutz. Er umfasst, wie viele finanzielle Mittel ein Unternehmen aufgewendet hat, um die vergangenen, aber auch die zukünftig zu erwartenden CO2-Emissionen wieder der Atmosphäre zu entziehen.

„Wir unterstützen Unternehmen nicht nur bei der Auswahl eines geeigneten und zertifizierten Waldbesitzers aus der Region, sondern auch bei allen Belangen, die im Zuge des Engagements anfallen – vom Reporting über das Marketing bis zu den Steuern“, sagt Andreas Feiner.

Auch PwC Deutschland hat die „Klimafabrik“ umgesetzt und finanziert für jeden Mitarbeitenden einen Quadratmeter Wald im Vogelsberg. Mit diesem Engagement will sich PwC Deutschland für regionalen Klimaschutz einsetzen. Das Beratungsunternehmen will dazu beitragen, dass innerhalb der nächsten Jahrzehnte voraussichtlich 600 Tonnen CO2 auf der Waldfläche gespeichert werden können. Außerdem sei der neu entstehenden Mischwald ein wichtiger Beitrag zu mehr biologischer Vielfalt.

 

Der Text ist eine leicht bearbeitete Pressemitteilung von PwC. Zum Original mit Kontakt zu PwC geht es hier.

Foto: Aufgeforstete Fläche am Schwarzwaldrand