Klage wegen Holzschutzmittel

Klage wegen Holzschutzmittel

28. Juli 2025 Aus Von waldreporter

ProFume, ein Holzschutzmittel, das gegen Insektenbefall von Exportholz dienen soll, ist extrem klimaschädlich – DUH, Umweltinstitut München und Protect the Planet haben Klage gegen das BVL erhoben.

Berlin/München/Braunschweig, 28. Juli 2025 – Die Deutsche Umwelthilfe (DUH), das Umweltinstitut München und Protect the Planet klagen auf ein Verbot des extrem klimaschädlichen Pestizids ProFume. Die Umweltorganisationen wollen nach eigenen Angaben erreichen, dass das Mittel mit dem Wirkstoff Sulfurylfluorid nicht mehr in die Atmosphäre gelangt und das Klima anheizen darf.

Exporteure nutzen das Gas des Herstellers Douglas Chemicals, um vor allem Holzstämme in Hafengebieten vor dem Export von Insekten zu befreien. Fremde Arten wie Borkenkäfer sollen nicht in die Ökosysteme der Importländer geraten. Es gebe längst ökologischere Alternativen, so die Organisationen.

Dazu zählen thermische Behandlung oder Unterwasserlagerung. Wie aus Anfragen an den Hamburger Senat, aus Informationen des Thünen-Instituts und Auskünften der Begasungsfirmen hervorgeht, würden sie aus logistischen und wirtschaftlichen Gründen jedoch nicht genutzt.

„Klimaschutz nicht berücksichtigt“

Das Pestizid ProFume sei bis zu 7500-mal klimaschädlicher als CO2, so die Umweltschützer. Allein 2022 entsprachen die Sulfurylfluorid-Emissionen aus Deutschland rund drei Millionen Tonnen CO2. Das entspricht etwa den jährlichen Emissionen einer Stadt der Größe von Wiesbaden, Gelsenkirchen oder Aachen.

Trotzdem hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) die Klimafolgen bislang nicht berücksichtigt und die Zulassung im Herbst 2024 sogar nochmals verlängert. Formal hat die DUH die Klage gegen das BVL vor dem Verwaltungsgericht Braunschweig eingereicht, das Umweltinstitut München und Protect the Planet unterstützen fachlich und finanziell.

Caroline Douhaire, Rechtsanwältin, die die DUH in dem Verfahren vertritt, ist der Ansicht, die deutsche Zulassungsbehörde BVL habe bei der Zulassung von ProFume die Klimaschädlichkeit nicht betrachtet. „Dies widerspricht dem Gebot, den Klimaschutz bei allen behördlichen Entscheidungen zu berücksichtigen“, so Caroline Douhaire.

 

Der Text ist eine gekürzte und redigierte Pressemitteilung der DUH von 20. März 2025. Hier das Original.
Die DUH bei Waldfreund.in.

Foto: © Jörg Farys / DUH