Keine Holzverbrennung in Kraftwerken

Keine Holzverbrennung in Kraftwerken

2. Mai 2022 Aus Von waldreporter

Umweltverbände fordern: Ausstieg aus der industriellen Holzverbrennung – Wälder als wertvolle Ökosysteme geraten noch stärker unter Druck.

Ein Bündnis aus Umweltverbänden hat gegen die geplante Ausweitung von Holzverbrennung in deutschen Kraftwerken protestiert. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH), Robin Wood, der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und das lokale Bündnis „Kohleausstieg Berlin“ fordern, Kohlekraftwerke nicht auf Holz- und Gasverbrennung umzurüsten. Stattdessen solle man ausschließlich in erneuerbare Energien wie Wind oder Solar investieren.

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH, sagt, Wälder seien unsere engsten Verbündeten, um die globale Erderhitzung und das Artensterben zu bekämpfen. Anstatt sie zu verbrennen, müssten sie geschützt und ihre Kohlenstoffspeicher erhalten und ausgebaut werden. Nur so und mit einem raschen Umstieg auf wirklich erneuerbare Energien könnten wir die Erderhitzung auf ein verträgliches Maß reduzieren.

Ronja Heise, Energiereferentin von Robin Wood sieht die Notwendigkeit, den Energieverbrauch radikal zu senken und auf echte erneuerbare Wärme und Strom umzusteigen. Wer Holz oder fossiles Gas statt Kohle verbrennt, verlagere nur ein Problem auf das andere. Die Emissionen müssten sofort sinken.

Leif Miller, Bundesgeschäftsführer des Nabu warnt, dass die Verbrennung von Holz zur Energiegewinnung nicht weniger Kohlendioxid ausstoße als Kohle. „Uns bleiben nur noch Jahre, nicht Jahrzehnte, um den Ausstoß von Treibhausgasen in die Atmosphäre drastisch zu reduzieren“, so Miller. Dafür brauche es einen raschen Ausstieg aus allen kohlenstoffreichen Brennstoffen und das seien neben den fossilen Brennstoffen auch Holzbiomasse und Abfall. Es sei Zeit für emissionsfreie Technologien, die Klima und natürliche Lebensgrundlagen schützen.

Die direkte energetische Nutzung von Holz sorgt laut Robin Wood dafür, dass der Holzeinschlag in Europa stark zugenommen hat und sich so die natürliche CO2-Senkenleistung der Wälder verringert. Statt Holz zu verfeuern, sollte es entweder zum Biodiversitäts- und Klimaschutz im Ökosystem Wald verbleiben oder stofflich, z. B. als Bau- oder Dämmstoff, genutzt werden. Nur so bleibe klimaschädliches CO2 für einen möglichst langen Zeitraum im Holz gebunden.

Quelle dieses Textes ist eine Pressemitteilung von Robin Wood. Zum Original geht es hier.

Foto: textnetzwerk.com / pixelio.de