Schöner Käfer – tote Eichen

Schöner Käfer – tote Eichen

24. April 2022 Aus Von waldreporter

Der zunehmende Befall durch den Zweipunktigen Eichenprachtkäfer bereitet Forstpraxis und Forstwissenschaft, aber auch der Landschaftspflege zunehmend Sorgen.

Prachtkäfer sind attraktive, metallisch glänzende Bewohner unserer Wälder, die in warmen, lichten Waldbeständen ideale Lebensbedingungen finden. Eben „Sonnentiere“, wie sie der Forstwissenschaftler und Entomologe Karl Leopold Escherich bezeichnet hat. Prachtkäfer treten aber auch immer wieder als Forstschädlinge in Erscheinung, üblicherweise wenn die Bäume bereits durch ungünstige Witterungseinflüsse, Pilzbefall oder Fraß anderer Forstinsekten vorgeschädigt sind.

Von allen bei uns bislang bekannten Prachtkäferarten besitzt der Zweipunktige Eichenprachtkäfer Agrilus biguttatus Fabr. das höchste Schadpotenzial und gewinnt im Zuge der Klimaerwärmung zunehmend an Bedeutung. Der in ganz Europa heimische Käfer tritt bevorzugt in lichten Eichen- und Eichenmischwäldern auf und befällt Stiel- und Traubeneichen aller Altersklassen, vorwiegend aber stärkere Bäume. Im Zuge des Klimawandels gewinnt die wärmeliebende Käferart zunehmend an Bedeutung im Zusammenhang mit Absterbeerscheinungen der Eiche.

Die Schäden werden nur durch die Larven verursacht, die unter der Rinde zickzackförmig gewundene Gänge anlegen. Der quer zur Faserrichtung verlaufende Larvenfraß unterbindet den Strom von Wasser und Nährstoffen und die Bäume sterben ab. Der Reifungsfraß der erwachsenen Käfer an den Blättern im Kronenraum dagegen verursacht keine nennenswerten Schäden.

Die Diagnose und der Umgang mit Prachtkäferbefall ist auch für Fachleute nicht einfach und erfordert eine intensive Beobachtung der gefährdeten Wälder. Deshalb haben Forstwissenschaftler und Waldschutzexpertinnen der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) das dafür nötige Know-how für Forstpraktiker und sonstige Verantwortliche zusammengetragen und in ein handliches Faltblatt gepackt.

Das Faltblatt steht hier zum Download bereit.
Quelle ist eine Pressemitteilung der LWF.

Foto: LWF / Ralf Petercord / Zweipunktiger Eichenprachtkäfer