Moratorium für Holzeinschlag in Berlin

Moratorium für Holzeinschlag in Berlin

27. Mai 2024 Aus Von waldreporter

Deutsche Umwelthilfe fordert weitere Maßnahmen zur ökologischen Waldentwicklung in Berlin – Schutzfunktion von Wäldern wichtiger als Holzeinschlag.

Berlin, 27. Mai 2024. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) begrüßt das von der Berliner Umweltsenatorin Manja Schreiner angeordnete Moratorium zum Holzeinschlag in Berliner Wäldern. Es sei ein erster wichtiger Schritt hin zu einer naturverträglichen und klimaangepassten Waldwirtschaft. Angesichts der „katastrophalen Gesundheitssituation“ der Berliner Wälder sei eine strengere Reglementierung des Holzeinschlages unbedingt notwendig.

Die DUH fordert, die jährliche Holzernte in Berlin auf 10.000 Festmeter zu begrenzen und den Holzeinschlag in reinen Laubwäldern bis auf Weiteres ganz auszusetzen. Zudem müssten die Verantwortlichen monotone Nadelbaumplantagen in klimaangepasste naturnahe Mischwälder umbauen. Die Umweltorganisation fordert auch mehr Bannwälder, in die der Mensch überhaupt nicht mehr eingreift.

Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, sagt, Hitzesommer und Starkregenereignisse seien auch in Berlin keine Ausnahmen mehr. Insbesondere in Städten steige die Anzahl an Toten in Hitzesommern stark an. Intakte Stadtwälder und Grünflächen seien grüne Lungen in unseren Städten. Durch sie bleibe das Leben in den kommenden Jahrzehnten in den Städten erträglich. Sie appelliert an die Förster, eine naturverträgliche Bewirtschaftung der Berliner Wälder umzusetzen.

Stadtwald Lübeck als Beispiel

Ein gutes Beispiel sei das Stadtwaldkonzept in Lübeck mit einer naturnahen Waldnutzung. „Diese Wälder leisten mehr für den Artenschutz, sind klimafester und obendrein wirtschaftlich leistungsfähiger. Wir Berlinerinnen und Berliner sind auf die kühlende und gesunde Luft, die Schadstoffreinigung und nicht zuletzt die Erholungsfunktion der Berliner Wälder angewiesen. Das Moratorium für den Holzeinschlag kann daher nur der Anfang sein! Wir fordern Umweltsenatorin Schreiner auf, jetzt einen konkreten Plan vorzulegen, um die Berliner Wälder langfristig zu schützen“, so Barbara Metz.

Deutschlandweit schrumpfen in den dicht besiedelten Städten die Grünflächen, ergänzt die DUH. Straßen-, Gewerbe- und Siedlungsbau versiegelten zunehmend Flächen, die für ein intaktes Stadtklima und die städtische Biodiversität verloren seien. Ausreichend Grünflächen und Wälder seien eine Frage der Gesundheitsvorsorge. Das gebiete auch das Deutsche sowie das Berliner Waldgesetz: Demnach habe sich jeder Eingriff streng der Erholungs- und Naturschutzfunktion des Waldes unterzuordnen.

 

Dies ist eine bearbeitete Pressemitteilung der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Hier der Text im Original.
Mehr über Naturwälder bei Waldfreund.in.

Foto: Waldweg im Grunewald / © Karl-Heinz Liebisch / pixelio.de