Holzeinschlag 2022 bleibt auf hohem Niveau

Holzeinschlag 2022 bleibt auf hohem Niveau

17. April 2023 Aus Von waldreporter

Destatis: Weniger Fichte, weniger Schadholz, weniger Insektenbefall – Holzeinschlag zur Energieerzeugung jedoch deutlich gestiegen.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) beträgt der Holzeinschlag 2022 in deutschen Wäldern 78,7 Millionen Kubikmeter. Damit sei der Einschlag gegenüber dem bisherigen Höchstwert von 83,0 Millionen Kubikmetern in 2021 um 5,1 Prozent niedriger ausgefallen.

Ursache hierfür sei in erster Linie das gesunkene Aufkommen an Schadholz gewesen. Es ist um 11,6 Prozent auf 44,7 Millionen Kubikmeter zurückgegangen. Wie in den vergangenen vier Jahren blieb das Schadholzaufkommen dennoch sehr hoch. Nach dem Rekordjahr 2020 mit einem Schadholzeinschlag von 60,1 Millionen Kubikmetern ist die Menge des eingeschlagenen Schadholzes jedoch zum zweiten Mal in Folge gesunken.

Insektenbefall bleibt bedeutendste Ursache für Schadholzaufkommen

Im vorigen Jahr fielen 26,5 Millionen Kubikmeter Holz aufgrund von Insektenbefall. Der Vorjahreswert: 41,1 Millionen Kubikmeter. Der Anteil des insektenbedingten Schadholzeinschlags am gesamten Schadholz sank vom Rekordwert 81,4 Prozent im Jahr 2021 auf 59,5 Prozent. Zweithäufigste Ursache für das Schadholzaufkommen des Jahres 2022 waren Winde und Stürme, welche 12,4 Millionen Kubikmeter Einschlag verursachten.

Der Einschlag bei den Holzarten „Fichte, Tanne, Douglasie und sonstiges Nadelholz“ lag mit 52,8 Millionen Kubikmetern um 14,9 Prozent deutlich unter den Vorjahreswerten von 62,1 Millionen Kubikmetern von 2021 und 62,2 Millionen Kubikmetern von 2020. Trotz des Rückgangs bleibt diese Holzartengruppe mit vorwiegend Fichten die wichtigste in Deutschland.

Anders als bei Fichten stieg der Einschlag 2022 bei Kiefern und Lärchen um fast ein Drittel auf 13,4 Millionen Kubikmeter. Bei Buchen- und sonstigem Laubholz waren es 17,9 Prozent mehr, nämlich 10,7 Millionen Kubikmeter. Der Einschlag bei Eiche und Roteiche stieg um drei Prozent auf 1,8 Millionen Kubikmeter.

Holz als Energieträger gewinnt an Bedeutung

Der Großteil des Einschlags findet als sogenanntes Stammholz Verwendung in der Säge- und Furnierindustrie, etwa als Paletten- oder Parkettholz. Voriges Jahr waren das knapp 46,0 Millionen Kubikmeter (58,4 %). Danach kommt sogenanntes Industrieholz mit 15,5 Millionen Kubikmetern (19,7 %), gefolgt vom Energieholz mit 13,8 Millionen Kubikmetern (17,6 %). Auffällig ist dabei der deutliche Anstieg des Anteils zur Energieerzeugung von 11,8 auf 13,8 Millionen Kubikmeter. Der zehnjährige Durchschnitt der Jahre 2012 bis 2021 beträgt 10,5 Millionen Kubikmeter. Der Anteil zur Energieerzeugung hat damit den höchsten Wert seit der deutschen Vereinigung erreicht.

 

Weitere Informationen: Die zeitlichen Vergleiche und Einordnungen beziehen sich auf den Zeitraum seit der deutschen Vereinigung 1990. Detaillierte Ergebnisse zum Holzeinschlag sind in der Datenbank GENESIS-Online unter der Kennung 41261 verfügbar. Wichtige methodische Hinweise finden sich im Qualitätsbericht.

Der Text ist eine Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes. Zum Original mit Grafiken hier entlang.
Unser Kommentar zum Thema Holzheizung.

Foto: © Niedersächsische Landesforsten / NLF