Mit geländegängiger Großtechnik gegen Waldbrände

Mit geländegängiger Großtechnik gegen Waldbrände

4. Juli 2024 Aus Von waldreporter

Waldbrände aufgrund der Klimakrise häufiger – Sachsenforst investiert zur Waldbrandvorsorge in Großtechnik

Dresden, 4. Juli 2024. Sachsenforst hat ein neu beschafftes mobiles Löschsystem für Forstspezialmaschinen vorgestellt. Mit einem 10.000 Liter fassenden Tanklöschaufsatz können die Einsatzkräfte Tragschlepper − auch Forwarder genannt − zum geländegängigen Tanklöschfahrzeug umrüsten.

Die Beschaffung ist Teil von diversen Investitionen in die betriebliche Waldbrandvorsorge im Staatswald. Die Maschinen und Geräte unterstützen die Einsatzkräfte bei der Brandbekämpfung. Mit zunehmender Waldbrandgefährdung infolge des immer schneller voranschreitenden Klimawandels rückt die Bedeutung der Waldbrandvorsorge für Forstbetriebe immer stärker in den Fokus.

Forstminister Wolfram Günther sagt, die Klimakrise sei immer stärker in den Wäldern Sachsens zu spüren. Dürren und überdurchschnittlich warmen Jahre würden das Risiko von Waldbränden steigen lassen. „Wir stellen uns darauf ein“, so Günther. Langfristig helfe der Waldumbau zu klimastabilen Mischwäldern. Kurzfristig helfe auch neu angeschaffte Technik wie der Tanklöschaufsatz für Forstschlepper. „Damit können unsere Forstleute im Staatswald sehr früh Brände bekämpfen und ihre Ausbreitung verhindern. Das ist ein Stück Waldbrandvorsorge.“

Hohe Geländetauglichkeit und Löschwasserkapazität

Forwarder dienen zum Transport von Holz von der Waldfläche zum Waldweg. Sie verfügen über eine hohe Geländetauglichkeit und können auch Bereiche abseits ausgebauter Waldwege befahren. Gängige Feuerwehrfahrzeuge können diese oft nicht erreichen. Unter anderem ist das Fahrzeug in der Lage, in Kombination mit einer Traktionshilfswinde Hangneigungen bis zu 50 Prozent zu meistern. Mit dem schnell installierbaren Tanklöschaufsatz wird der Forwarder zu einem vollwertigen Einsatzfahrzeug. Der 1,5 Tonnen Aluminium-Wassertank fast mit 10.000 Litern mehr Löschwasser als zwei durchschnittliche Tanklöschfahrzeuge. Die Löschwasserversorgung erfolgt über Tankanhänger für Universaltraktoren oder mobile Zisternen für die Zwischenspeicherung des Löschwassers.

Am Heck des Löschsystems ist ein Wasserwerfer verbaut, der per Funkfernsteuerung in stufenlos verstellbaren Sprühwinkeln und -mustern in alle Richtungen bis fast 50 Meter Entfernung reicht. In einem voll erschlossenen Waldgebiet kann das Gerät grundsätzlich jeden Waldbrand erreichen. Waldflächen außerhalb der Rückegassen muss die Forstspezialmaschine gar nicht befahren.

Mit Tiefladeanhängern gelangt das Löschsystem zu Einsatzorten. Für die Umsetzung des Forwarders über längere Strecken ist hingegen ein Lastkraft-Tieflader erforderlich. Für das Löschsystem hat der Freistaat rund 110.000 Euro investiert, zusätzliche rund 40.000 Euro sind für die Absicherung der Löschwasserversorgung vor Ort erforderlich. Als Basisfahrzeug für das neue Löschsystem dient einer der drei Forwarder der Maschinenstation Königstein von Sachsenforst.

 

Der Text ist eine Pressemitteilung von Sachsenforst. Hier das Original.
Mehr über Sachsenforst bei Waldfreund.in.

Foto: Mit dem Tanklöschaufsatz für geländegängige Forstspezialmaschinen investiert Sachsenforst in die Waldbrandvorsorge (© Renke Coordes, Sachsenforst).