100.000 Euro für geschützten Bergregenwald

100.000 Euro für geschützten Bergregenwald

24. November 2023 Aus Von waldreporter

Die Wilhelma investiert einen Teil des „Artenschutzeuro“ in einen geschützten Bergregenwald in Ecuador.

Stuttgart, 24. November 2023. Der Zoologisch-Botanische Garten Stuttgart (im Volksmund „Wilhelma“) hat in den ecuadorianischen Anden ein Stück Bergregenwald gekauft. Die Mittel stammen aus dem „Artenschutzeuro“, der im Eintritt enthalten ist. 100.000 Euro flossen dafür im Juli nach Ecuador. „Lebensraumschutz ist sehr effektiver Artenschutz“, sagt Zoodirektor Dr. Thomas Kölpin.

Die Wilhelma arbeitet in Ecuador mit der Naturschutzorganisation Jocotoco zusammen. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Biodiversität des südamerikanischen Landes zu bewahren, indem sie Regenwaldflächen erwirbt und unter Schutz stellt. Der Fokus liegt dabei auf Gebieten, die eine Vielfalt von Tier- und Pflanzenarten beherbergen, von denen einige gefährdet oder gar vom Aussterben bedroht sind. In den vergangenen 25 Jahren hat Jocotoco 15 Reservate mit einer Gesamtfläche von knapp 33.000 Hektar geschaffen; eine Fläche, dreimal so groß wie der Nationalpark Schwarzwald.

Hohe Biodiversität

Nun hat Jocotoco mit der finanziellen Hilfe der Wilhelma ein 203 Hektar großes Stück Bergregenwald erwerben können, das an das Naturschutzgebiet Buenaventura angrenzt. In dem im Südwesten Ecuadors liegenden Reservat leben über 400 Vogelarten, 35 Reptilien-, 24 Amphibien- und 31 Säugetierarten.

Neue Arten entdeckt

Das sind aber nur die Arten, die bekannt sind. In dem neu erworbenen Nebelwald-Gebiet, das auf 1.800 bis 2.200 Meter Höhe liegt, haben Forschende unlängst drei neue, fingernagelgroße Froscharten der Gattung Pristimantis entdeckt. Mit ein Grund für die Wilhelma, den Landkauf zu unterstützen: „Gerade Amphibien sind durch den Klimawandel extrem bedroht“, so Stefanie Reska Stabstellenleiterin für Artenschutz in der Wilhelma. Dazu komme, dass manche Tierarten im Zuge der Klimaveränderungen in kühlere, höher gelegene Regionen abwandern. So stelle das neue Schutzgebiet eine wichtige Ergänzung des tiefer gelegenen Buenaventura-Reservats dar.

Die Naturschutzorganisation Jocotoco wurde 1998 gegründet und hat viele internationale Partner und Unterstützer. Die Wilhelma ist seit 2020 dabei. In diesen vier Jahren konnte der Zoologisch-Botanische Garten Stuttgart dank des Artenschutzeuro-Beitrags der Wilhelma-Gäste die Landkäufe der Organisation mit insgesamt 386.000 Euro unterstützen.

 

Bei diesem Text handelt es sich um eine Pressemitteilung der Wilhelma.
Mehr über Regenwälder bei Waldfreund.in.

Foto: Artenschutz in Ecuador / © James Muchmore / Wilhelma