Studie: FSC erhält Artenvielfalt in tropischen Wäldern

Studie: FSC erhält Artenvielfalt in tropischen Wäldern

20. Juni 2024 Aus Von waldreporter

In tropischen Wäldern, die als nachhaltig nach dem FSC zertifiziert sind, leben mehr große Wildtiere wie Leoparden.

Freiburg, 20. Juni 2024 – In FSC-zertifizierten Wäldern in Gabun und der Republik Kongo finden vergleichsweise mehr Großsäuger und vom Aussterben bedrohte Arten eine Heimat. Das ist das Ergebnis einer im Fachjournal Nature publizierten Studie „FSC-certified forest management benefits large mammals compared to non-FSC“ der Universität Utrecht. Unterstützung kam vom WWF und der Wildlife Conservation Society (WCS).

Gegenstand der Untersuchungen war die Wirksamkeit der Maßnahmen, die der Waldbewirtschaftungsstandard des Forest Stewardship Council (FSC) in zertifizierten Konzessionen zum Schutz von Wildtieren wie Gorillas und Elefanten vorsieht. Ergebnis: FSC-Wälder sind Rückzugsorte für Großsäuger.

Forscher mit Kamerafallen

Das Forschungsteam der Universität Utrecht unter Leitung von Dr. Joeri Zwerts nutzte zur Datenerhebung Kamerafallen. 474 strategisch platzierte Fallen in sieben FSC-zertifizierten und sieben nicht FSC-zertifizierten Abholzungskonzessionen im Kongobecken, dienten dazu, einzelne Tiere zu erfassen. In den Gebieten generierte die Studie über einen Zeitraum von drei bis vier Jahren 1,3 Millionen Bilder und erfasste etwa 55 Säugetierarten, darunter Leoparden, Gorillas und andere gefährdete Arten.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, dass FSC-zertifizierte Gebiete im Vergleich zu herkömmlich bewirtschafteten Flächen eine 2,7-fache Population an Säugetieren über 100 Kilogramm, wie Gorillas und Waldelefanten vorweisen. Außerdem eine 2,5-fache Population an Säugetieren in der Gewichtsklasse zwischen 30 und 100 Kilogramm, z.B. Leoparden und Schimpansen.

Weniger Jäger

Kleinere Säugetiere wurden in FSC- und nicht FSC-zertifizierten Konzessionen wiederum ähnlich häufig gesichtet. Die Forscher erklären das damit, dass die Artenvielfalt der Großsäuger in der Regel stärker von Wilderei und Jagd betroffen ist.

Die Studienergebnisse unterstreichen die zentrale Rolle der Jagd für den Verlust der biologischen Vielfalt. Sie heben hervor, dass es in den FSC-zertifizierten Konzessionen mehr Wildtierspuren und weniger Hinweise auf Jagdaktivitäten gibt. Proaktive Maßnahmen der zertifizierten Forstbetriebe, darunter die Sperrung alter Holzfällerstraßen, die Einrichtung von Kontrollpunkten und die Unterstützung alternativer Proteinquellen für die lokale Bevölkerung, dämmen illegale Jagdaktivitäten ein.

 

Der Text ist eine leicht bearbeitete und gekürzte Pressemitteilung des FSC.
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Fotos: Das Aufmacherfoto ist ein Symbolbild von Pexels/Pixabay. Die Fotos im Text dokumentieren das Forschungsprojekt. (© Pexels / Pixabay und FSC / Joeris Zwerts)