FSC zertifiziert seit 25 Jahren Wald in Deutschland
Die Zertifizierungsorganisation FSC Deutschland feierte im vergangenen Monat ihr 25-jähriges Bestehen – weitere 74.000 Hektar in Sachsen.
FSC (Forest Stewardship Council) gilt unabhängige Organisation, die den Ausgleich zwischen den Interessen von Wirtschaft, Sozialem und Umweltakteuren in der verantwortlichen Waldwirtschaft fördert. Trotz politischer Diskussionen und Ablehnung in einigen Lagern des Forstsektors engagieren sich in Deutschland heute 176 Vollmitglieder und 58 Fördermitglieder für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung.
Bereits im Jahr 2001 hat FSC Deutschland mit seinem ersten FSC-Waldstandard Kahlschläge und den Einsatz von Pestiziden untersagt. Gleichzeitig hat sich die Organisation schon damals für die Umstellung der Forstwirtschaft von Monokulturen zu naturnahen Mischwäldern mit standortgerechten Baumarten eingesetzt − ein bedeutender Schritt zur Förderung von Artenvielfalt und Biodiversität, besonders vor dem Hintergrund der Klimakrise.
Prüfung der Lieferketten
Das Engagement von FSC zeige sich auch in der sorgfältigen Prüfung der Lieferketten der FSC-Produkte, so das Unternehmen. Nach dessen eigenen Angaben ist das FSC-Kennzeichen bei 71 Prozent der deutschen Verbraucherinnen und Verbrauchern bekannt. 80 Prozent würden Marken und Händlern, die FSC-zertifizierte Produkte anbieten, vertrauen.
Erst dieser Tage hat die deutsche Organisation 74.000 Hektar im sächsischen Staatswald zertifiziert. „Ich wünsche mir, dass von diesem Projekt und seinen Ergebnissen eine Strahlwirkung ausgeht, die den Waldbesitz – über den sächsischen Staatswald hinaus – motiviert, sich nach den Regeln des FSC-Waldstandards zertifizieren zu lassen“, sagt Uwe Bentlage, Vorstandsvorsitzender FSC Deutschland. Das Siegel werde auch bei der Vermarktung des Holzes zu einem Mehrwert beitragen.
Hohe Anforderungen erfüllt
Auch der sächsische Forstminister Wolfram Günther hebt den Stellenwert der Zertifizierung hervor. Es sei von großer Bedeutung, mehr Waldflächen nachhaltig zu bewirtschaften. „Wir brauchen den Wald als Lebensraum für unzählige Arten, als CO2-Senke, als Wasserspeicher, Erholungsort und für die Nutzung des nachwachsenden Rohstoffs Holz. Dabei hilft uns die nachhaltige Bewirtschaftung nach FSC-Standards.“
Die Zertifizierung von rund einem Drittel der gesamten Staatswaldfläche wurde durch die Technische Universität Dresden wissenschaftlich begleitet. Zertifiziert ist der Staatswald im Nationalpark Sächsische Schweiz, im Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft, in den Naturschutzgebieten Wildnisgebiet Königsbrücker Heide und Gohrischheide/Elbniederterrasse Zeithain sowie in den Forstbezirken Chemnitz, Neustadt und Marienberg.
Nach Angaben der Organisation sind in Deutschland, Stand Juli 2023, nun 1,46 Millionen Hektar zertifiziert. 2200 Unternehmen haben ihre Produktkette nach den strengen Standard ausgerichtet.
Waldfreund.in hat für diesen Text zwei Pressemitteilungen der Organisation zusammengefasst und leicht bearbeitet. Zur Webseite von FSC Deutschland…
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Zertifiziert: Der Staatswald im Nationalpark Sächsische Schweiz / Foto: © Henry Godofski / pixelio.de