Förster werden!
Das Studium der Forstwissenschaften ist inhaltlich und fachlich breit angelegt – die Försterin oder der Förster werden so zu Generalisten.
Die Forstwissenschaften vereinen als einer der letzten generalistischen Studiengänge interdisziplinäre Fachrichtungen wie Natur- und Ingenieurwissenschaften, Jura, Politik, Ökonomie und Soziologie. Damit unterscheidet sich dieser „Grüne Studiengang“ von vielen anderen Studienangeboten. Insbesondere neue Studiengänge zeigen im Gegensatz hierzu teils extreme Spezialisierungen.
Das Studium der Forstwissenschaften ist als generalistisches Studium nicht nur ausgesprochen breit und interessant ausgelegt, sondern lässt im späteren Berufsleben vielfältige Verwendungen zu. Im staatlichen Forstdienst stehen den Universitätsabsolventen später sowohl die Leitung eines Forstbetriebes als sehr praxisnahe Berufsaufgabe offen, wie auch der Gang in die Wissenschaft. Außerhalb der Forstverwaltungen ermöglichen forstliche Studiengänge u. a. den Schritt in Forschung und Lehre an Hochschulen, der Holzwirtschaft, der Naturschutzverwaltung oder auch den (regenerativen) Energieunternehmen.
Studium und Beruf enorm vielfältig
Viele Führungskräfte von Landesforstbetrieben sind selbst Absolvent/-in eines forstwissenschaftlichen Studienganges. Zum Beispiel ThüringenForst-Vorstand Volker Gebhardt, der an der Technischen Universität Dresden (Tharandt) studierte. Er ist überzeugt: „Das universitäre Forststudium ist enorm vielfältig, genauso wie der spätere berufliche Einsatz im öffentlichen Dienst wie auch in der Privatwirtschaft“. Für Abiturienten, die eine Universität mit einem interdisziplinären Studiengang besuchen wollen, ermuntert er, sich dem forstwissenschaftlichen Studium zuzuwenden.
Entdeckt die Studierende während des Studiums gewisse Schwächen in Einzeldisziplinen, so bietet das interdisziplinär ausgerichtete forstwissenschaftliche Studium genügend alternative Studieninhalte, um mit großem Interesse das Studium fortzuführen. Voraussetzung für den späteren Forstberuf sind ausgeprägte analytische Fähigkeiten, naturwissenschaftliches Verständnis, Technikoffenheit und natürlich wirtschaftliches Denken. Traditionell ist bei der universitären Forstausbildung wie auch im Beruf die internationale Ausrichtung. Die deutsche Forstwissenschaft genießt international großes Ansehen, insbesondere in Japan und in den USA. Forstliche Berufsverbände führen diese Tradition in europäischen wie globalen Projekten und Kooperationen fort.
Wo studieren?
Als Wiege der modernen Forstwissenschaften gilt Deutschland, genau Mitteldeutschland. Der Thüringer Johann Heinrich Cotta begründete in Südthüringen eine Forstschule, bevor er 1810 zum Leiter der Forstvermessungsanstalt Tharandt, später zur Forstakademie erhoben, berufen wurde – 1929 in die Technische Universität Dresden integriert. Sie gilt als eine der ältesten forstlichen Fakultäten der Welt. Daneben bieten die Universitäten Freiburg, Göttingen und Freising akademische Forststudiengänge an. In der Heimat von Waldfreund.in bietet sich die Hochschule für Forstwirtschft in Rottenburg am Neckar an.
Das Studium endet meist mit einem Bachelor- oder Masterabschluss, wobei nur letzterer als akademischer Studiengang anerkannt ist. Im deutschsprachigen Ausland sind forstliche Studiengänge an die Universitäten Wien und Zürich möglich. Allen gemeinsam ist die generalistische Ausbildungsstruktur.
Der Text ist eine Pressemitteilung von ThüringenForst. Das Original steht hier.
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